Wie halten wir unsere Alltagsmobilität zugänglich, bezahlbar und attraktiv?

Ich habe mich mit einigen Frauen im Rollstuhl ausgetauscht, auch bei einem umfänglichen Feldtest vom Ridepooling-Algorithmus von door2door in Berlin, der zwei Nachmittage dauerte. Wir schauten, ob die App intuitiv genug ist und was der Algorithmus wissen muss über die Anforderung eines Fahrgastes im Rollstuhl mit Assistenz. 

Diese Wege gilt es, konsequent weiter auszubauen. Denn für diese Menschen bedeutet datengetriebene Mobilität einen echten Mehrwert. Hier müssen keine Rollstühle gebaut werden, sondern „nur“ ein Fahrzeug kommen, das eine Rampe hat. In Berlin dauert die Vorbestellung bestimmter für die eingeschränkt mobilen Menschen geeigneter Taxen manchmal drei Wochen, das ist keine Freiheit, wie wir sie kennen. Und zeigt: Behinderung entsteht vor allem im Kopf, zum Beispiel wenn bei Planungen bestimmte Bedürfnisse nicht mitgedacht werden.

Lange Umwege wegen hoher Bordsteinkanten, keine Rampen in U-Bahnen – alles kleine Details, die für mich nicht relevant sind, für Menschen in Elektrorollstühlen aber eine echte Einschränkung ihrer Freiheit bedeuten. Inklusion zu ermöglichen bietet zudem automatisch immer mehreren Gruppen in der Bevölkerung einen Vorteil. Denn auch ein Gipsbein, eine altersbedingte Einschränkung der Mobilität oder auch der Mangel an barrierefreien Bussen können einschränkend sein und auf diesem Weg, der zunächst für RollstuhlfahrerInnen entwickelt wird, überwunden werden.

Aber auch eine weitere “Barriere” kann schnell aufgelöst werden: Öffentliche Verkehre im ländlichen Raum sind momentan als Alternative zum Auto wenig attraktiv. Im Gegenteil: Dort ist ein “Teufelskreis” entstanden, der immer weniger Menschen Busse nutzen lässt. Damit lohnt es sich auch wirtschaftlich immer weniger, der Versorgungspflicht durch feste Fahrpläne nachzukommen. Es wird in der Folge noch mehr auf den Autos gesetzt. Mit On-Demand Lösungen kann diese Entwicklung durchbrochen und das Angebot auf ein ganz neues Level gehoben werden. Ich finde: Eine echte Chance, Mobilität für alle zu gestalten – bezahlbar, effizient, nachhaltig und barrierefrei. Und am besten auch elektrisch betrieben. Wie sehen Sie diesen Ansatz?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dir gefällt, was ich tue?

Unterstütze mich gern! Du und ich: Wir sind ein Kollektiv!

Detailbeschreibung ausklappen

Ich freue mich sehr, wenn meine Arbeit dir Mehrwert bietet und du mich dabei unterstützen möchtest!

Um meine Projekte langfristig fortsetzen zu können, möchte ich mir ein Grundeinkommen sichern. Seit einiger Zeit habe ich ein unterstützendes Team um mich aufgebaut: Jemand kümmert sich um meine E-Mails, eine andere Person übernimmt meinen Instagram-Account, und ein weiterer Mensch mixt meinen Podcast ab. Auch mein Steuerberater und meine Rechnungsfee gehören dazu. Dieses Outsourcing entlastet mich enorm, bringt aber natürlich auch Kosten mit sich. Deshalb möchte ich im ersten Schritt diese Kosten decken und freue mich über jede Unterstützung.

Exklusive Inhalte und virtuelle Treffen

1 × wöchentlich schaue ich in den Rückspiegel: Wo stehen wir in der Mobilitätswende? Und gebe Abonnent:innen exklusive Inhalte.

Detailbeschreibung ausklappen

Für nur fünf Euro pro Monat erhältst du meinen wöchentlichen Steady-Newsletter. Es gibt auch weitere Pakete, die Gastzugänge oder größere Pakete für Unternehmen beinhalten, die bis zu 20 Zugänge für Mitarbeiter:innen oder Kolleg:innen bieten. Bei den größeren Paketen ist ein virtuelle