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Sprinti muss bleiben! Europaweit einzigartiges On-Demand-Rufbussystem droht Förderung zu verlieren.

Das Furchtbare an dieser Meldung aus der Region Hannover, wo ich als Botschafterin des Mobilnetzwerkes der Region Hannover, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung tätig sein darf:
Sie überrascht mich nicht.

Wer Sprinti noch nicht kennt:
Am 1. Juni 2021 startete dieser Service in Springe – mittlerweile ergänzt der On-Demand-Service in zwölf Kommunen den etablierten Linienverkehr komfortabel und flexibel und deckt die gesamte Tarifzone C des GVH ab (das entspricht der doppelten Größe Berlins).
Auf Abruf (mit Buchung über die sprinti App) wird flexibel ein barrierefreier Kleinbus zu einer virtuellen Haltestelle (einem Haltepunkt, der sich meist nicht mehr als 150 Meter vom Abholort entfernt befindet), bestellt, der dann zum gewünschten Ziel fährt. Auf der Fahrt steigen weitere Menschen zu, deren Ziel in einer ähnlichen Richtung liegt.
Benötigt wird lediglich die sprinti App und eine Fahrkarte oder das Deutschlandticket.

Mich hat der Pioniergeist von Beginn an begeistert, denn hier wurde ein europaweit einmaliges Projekt gestartet, ein flächendeckendes System dort, wo angeblich nix ohne Auto geht: Im ländlichen Raum. Und die Einwohner:innen goutierten dieses! Bis zu 4.000 Fahrgäste am Tag waren es schon zwei Monate nach Einführung in den westlichen Kommunen!

Der Markt regelt also, das müsste einen FDP-Verkehrsminister doch freuen.
Aber nein. Dieser will anscheinend nicht, dass das Auto „abgeregelt“ und der ländliche Raum endlich wahlfrei in Sachen Mobilität wird. Dabei hatte er vor ein paar Wochen das Projekt noch mit seinem Deutschen Mobilitätspreis in Berlin ausgezeichnet und damit eigentlich bewiesen, dass es solcher Angebote dringend bedarf.

Dieses Angebot wird nicht mehr vom Bund gefördert.

Meine Fragen:
– warum kommen wir nicht raus aus dem „Versuchsstadium“?
– warum werden hoch effiziente und von den Einwohner:innen bestens angenommene Angebote gerade im ländlichen Raum nicht verstetigt?
– wie soll das überall gehypte autonome Fahren vorbereitet werden, wenn nicht in der Welt von heute?
– warum demotiviert man Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, die Mobilität inklusiver und wahlfreier zu machen?

Ich hoffe sehr, dass Sprinti verstetigt werden kann, damit alle, die weniger Wagen wagen wollen oder sogar müssen, weil sie noch keinen Führerschein haben oder aber kein Auto mehr fahren wollen, in der Region Hannover mobil bleiben können. Am Personal würde es nicht scheitern. Denn die Üstra stellte 40 zusätzliche Fahrer:innen ein, die mit einer Flotte von 120 Fahrzeugen die Fahrgäste an ihr Ziel bringen. Die Region Hannover ist für ihre Einwohner:innen im Sinne einer Daseinsvorsorge da, allein der Bundesverkehrsminister scheint dies nicht wertzuschätzen. Und Wertschätzung bedeutet in einer inklusiven und klimagerechten Mobilitätswende immer auch Geld.

Ich drücke allen anderen Beteiligten die Daumen, dass dieser Leuchtturm weiter strahlen darf!

2 Gedanken zu „Sprinti muss bleiben! Europaweit einzigartiges On-Demand-Rufbussystem droht Förderung zu verlieren.“

  1. Der dumme Transporter fährt in der Wedemark meist nahezu leer durch die Gegend… gut für den Fahrer und schlecht für den Steuerzahler!
    Neben dem Stundenlohn vom Fahrer noch denn der Diesel Verbrauch/Kilometer auf die Personen Besetzung des Bus umlegen…

    Woher haben Sie eigentlich bei ihrem Lebenslauf das Geld für den Executive MBA her? Vom Arbeiten und Wirtschaftlich denken kann das ja nicht sein!

    Warum sollte man der Umland Bevölkerung die Mobilität quer finanzieren? War das Grundstück sehr weit außerhalb nicht günstig genug bei Anschaffung?

    Die Benzin und Diesel Preise steigen schon seit Jahrzehnten und da weiß jeder wo Nachteile zu finden sind im Leben, bekommt die Stadt Bevölkerung dann Gemüse aus dem Umland per Bus individuell geliefert.

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