Macht ist kein Selbstzweck. Sie ist ein temporär verliehenes Werkzeug – und sie sollte allen gehören.
Beim Social Summit 2025 von neues handeln im Publix Berlin stand diesmal das Thema Macht im Zentrum – nicht nur als abstrakter Begriff, sondern als Einladung zur Auseinandersetzung:
- Wer hat sie?
- Wer nutzt sie?
- Wer vermeidet sie?
- Wer gestaltet mit ihr für viele – und wer nur für sich?
Ich durfte zusammen mit Sebastian Klein, Luca Phillip Piwodda, Bürgermeister von Gartz (Oder) und moderiert von Anja Heyde diese Fragen in den Kontext von gerechter Mobilität, demokratischer Teilhabe und zukunftsfähiger Infrastruktur rücken.
In meinem Beitrag habe ich auf Basis der Erkenntnisse meines zweiten Buches geschildert:
Gestaltungsmacht – die Macht, Dinge zum Besseren zu verändern – ist das, was Menschen auszeichnet, die Zukunft lebenswert machen. Die Städte von Paris bis Kopenhagen den Menschen zurückgeben und dabei die Schwachen nicht vergessen.
Aus über 100 Interviews mit Menschen, die Systeme in Bewegung setzen, weiß ich: Was sie eint, ist kein Machtanspruch, sondern Verantwortung.
Sie handeln mit:
- Klarer Vision
- Konkreten Meilensteinplänen
- Mut zu Haltung und Irritation, das nach wie nach außen Sicherheit vermittelt
- Mitmenschlichkeit als Grundpfeiler ihrer Führung
Und dem Bewusstsein, dass Macht temporär verliehen ist – nie als Besitz, immer als Aufgabe der Mitmenschlichkeit.
Ich will nicht verwaltet werden. Ich will mitgestalten.
Und ich will, dass Menschen, deren Lebensrealitäten oft ignoriert werden, endlich Teil der Entscheidungsräume werden.
Wenn wir über barrierefreie, inklusive Mobilität sprechen, geht es nicht nur um Technik. Es geht um Gerechtigkeit, Sichtbarkeit und darum, dass auch im ländlichen Raum niemand mehr vergessen wird, die nicht ins Raster der Effizienz passt.
Macht ist oft männlich geprägt, laut, kontrollierend. Aber sie kann auch verbindend, zuhörend und kollektiv wirksam sein.
Sie kann, wie Ricarda Lang es so treffend sagte, bedeuten:
„Nicht nur reagieren, sondern gestalten.“
Ich bin dankbar für diesen Raum beim #SocialSummit2025. Für kluge Worte von einem meiner „Heroes“, der auch in meinen Büchern mit seinen Gedanken Einzug hielt: Richard Sennett. Er erinnerte daran erinnerte, dass wir Rituale brauchen, um Macht erlebbar und veränderbar zu machen. Und wie abstoßend es für ihn ist, dass aktuelle Politik von Umfragen und nicht von Visionen getrieben wird.
Zukunft ist nichts, was wir erwarten sollten – sondern etwas, das wir im Jetzt gemeinsam bauen.
Meine Frage an euch:
Wie nutzt ihr eure Gestaltungsmacht?
Wo gebt ihr Macht ab – und wo nehmt ihr sie bewusst in die Hand?
Wenn ihr euch vertieft mit diesen Themen auseinandersetzen wollt:
Ich schreibe, spreche, begleite.
Für mehr Haltung in Führung, mehr Gerechtigkeit im Alltag – und mehr Mut zur Veränderung.
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