Katja sitzt an die Wand an einem Ausgang der Bahn gelehnt, in der sie fährt. Sie schaut in die Kamera und trägt ein schwarzes gesticktes Top.

Die miese Qualität unserer Bahn ist keine NATURkatastrophe. Es ist eine politische.

Auf dem Weg nach Düsseldorf, wo ich morgen früh live im ZDF bei „Volle Kanne“ sein werde (schaltet mal rein und postet, wie ihr es fandet!) sitze ich auf dem Boden. Keine Klimaanlage im Bordbistro, ein komplett überlasteter ICE, der ungeplant viele Fahrgäste aus anderen Zügen aufnehmen musste.

DANKE an alle, die den Laden heute am Laufen halten. Trotz Hitze. Trotz Ausfällen. Trotz politischer Vernachlässigung.

An Tagen wie heute wird wieder sichtbar, wer unsere Mobilität wirklich trägt:
Die Menschen bei der Bahn – in den Zügen, an den Bahnsteigen, in Servicecentern, Leitstellen, Werkstätten und Fahrgastinformationssystemen.

Bei Temperaturen deutlich über 30 Grad, unermüdlich im Einsatz, dabei oft beschimpft und sogar bedroht.
IHR seid das Rückgrat der Verkehrswende.
Mein Dank, Respekt und Mitgefühl gehört immer und erst recht heute euch!

Viele Verbindungen fallen heute aus. Klimaanlagen versagen. Die Infrastruktur ist durch das Extremwetter komplett überlastet.

Das ist nicht eure Schuld, sondern das Resultat jahrzehntelanger politischer Entscheidungen.
Der aktuelle Zustand ist kein Zufall – er wurde gemacht.

  • Jahrzehntelange Unterfinanzierung der Schiene
  • Priorisierung von Autobahnbau und fossilem Individualverkehr
  • Fehlende Redundanzen und Kapazitäten

Und jetzt: immer häufigere Extremwetterlagen, die das System ans absolute Limit bringen
Das ist keine NATURkatastrophe. Es ist eine politische.

Was es braucht, ist nicht noch mehr Geduld von Mitarbeitenden und Reisenden zu fordern – sondern Druck auf die Politik.
Der Bundeshaushalt gibt jedes Jahr zig Milliarden für fossile Subventionen aus – vom Dienstwagenprivileg bis zur Entfernungspauschale.
Geld ist da. Was fehlt, ist der Wille.

Und hier kommt ihr ins Spiel:
– Schreibt eure Abgeordneten an.
– Fragt, was im Bundesverkehrsministerium wirklich Priorität hat.
– Macht Druck – von unten. Denn von oben bewegt sich zu wenig.

Wir brauchen:

  • mehr Personal, besser bezahlt und besser geschützt
  • mehr Züge, mehr Redundanz, mehr Resilienz
  • und vor allem: eine Verkehrspolitik, die aufhört, das Auto zu vergöttern, während Menschen in überhitzten Zügen arbeiten und reisen

ch stehe an der Seite derer, die heute trotzdem da sind – und trotz allem versuchen, die Mobilität der Vielen zu ermöglichen.
Und kommt mir jetzt mit keinem ABER, das hatten wir Jahrzehnte lang.
Es braucht jetzt endlich das DAFÜR!
Für freie Wahl der Mobilität, sichere Reisen egal womit und einen Respekt, den alle verdient haben, wie auch immer sie unterwegs sein wollen.

4 Antworten zu „Die miese Qualität unserer Bahn ist keine NATURkatastrophe. Es ist eine politische.“

  1. Avatar von Manfred Ostertag
    Manfred Ostertag

    Völlig richtig! Alle schnellfahrstrecken brauchen ein drittes Gleis, so dass bei einer Störung ein ausweichen möglich ist. Klar, sollte dieses auch für Fahrten mit weniger Zeitdruck, wie oft Güterverkehr genutzt werden. Natürlich muss dann auch das Lager auf der Autobahn dementsprechend sanktioniert werden ….


    1. Avatar von Katja

      sehr gute Hinweise Manfred, danke!


  2. Avatar von EinReisender
    EinReisender

    Ich bin kein großer Öffi Nutzer. War jetzt aber letztens mit der Bahn nach München für ein paar Tage gereist, das ging mehr oder weniger gut. Hin mit nem Regionalexpress und nem IC und zurück im ICE und Regionalexpress. In den Fernreisezügen, schlechtes bis gar kein WLAN und Mobilfunk war mehr schlecht als recht gewesen. In München dann nur mit Öffis unterwegs gewesen. Tageskarte und gut ist. Alles super soweit. Aber bitte komm doch mal hier auf mein Dorf und dann nehmen wir uns mal vor, von mir zu hause in die nächste ca. 35km entfernte Kreisstadt zu fahren, um sagen wir mal, Kleidung zu kaufen. Jeder ne Hose zum Beispiel. Mal sehen ob ich schneller mit Auto wieder mit Hose zu hause bin oder du mit Öffis. In der Großstadt bin ich bei dir. Da brauchts kein Auto. Aber wenn du nicht in Ballungsgebieten unterwegs bist, kommst du um ein Auto, eventuell beim größeren Zielbahnhof mieten, nicht drum rum, wenn unabhängig Mobil bleiben will. Und dann darf man sich schon überlegen, ob man nicht gleich die gesamte Reise mit dem eigenen Auto durchzieht. Alles Abwägungssache. Ich habe keine 100m von meiner Haustür ne Bushaltestelle. Fahrplan ist nach Schüler Beförderung ausgelegt. Für mich wäre diese Taktung aber nicht zu gebrauchen. Problem ist eben auf dem Land ein attraktives Öffi Angebot zu etablieren.


    1. Avatar von Katja

      Danke für deinen Kommentar, du beschreibst das Dilemma sehr gut: Nur Menschen, die Auto fahren können UND wollen, können in zu vielen Regionen unseres Landes ein gutes Leben führen. Alle anderen sind ausgeschlossen: 13 Millionen Erwachsene ohne Führerschein, 14 Millionen Kinder, die nicht selbstbestimmt, sondern von ihren Eltern gefahren werden müssen, Menschen in Armut, die nur zu 45 % sich noch ein Auto leisten können. Der Zustand „auf ddem Land“ ist keine Naturkatastrophe, sondern ein politisch bewusst gestalteter Zustand. Ich möchte, dass auf dem Land alle gut leben, verbringe ich doch selbst viel Zeit dort und bin dort aufgewachsen. Als Kind konnte ich noch die ganzen Sommerferien über selbst mit meinen Freund*innen unterwegs sein. Das geht dort nicht mehr, weil überall Autos fahren und stehen. Nicht schön! Also bist du doch eigentlich an meiner Seite, den Zustand zu verbessern oder?


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