Katja Diehl im Gespräch mit Thomas Hug

Thomas Hug ist Zürcher Verkehrsplaner (ETH) und treibt die Verkehrswende pragmatisch voran: Statt „mehr, schneller, weiter“ will er Straßenraum neu verteilen, mit Mut testen, was funktioniert, und Privilegien des Autos dort abbauen, wo sie andere ausbremsen. Kern seines Ansatzes sind Nähe und kurze Wege – gegen Zersiedelung, für sichere Alltagsradwege und temporäre Experimente, die schnell Wirkung zeigen.

»Ja, also eigentlich ist es einfach. Wir müssen den Platz, den wir haben, verändern, neu planen, umdenken, umbauen.«

Zusammenfassung

Thomas Hug, Verkehrsplaner aus Zürich, beschreibt die Wurzel des Problems in der zersiedelten Siedlungsentwicklung und den dadurch immer längeren Wegen – nicht im „Verkehr“ selbst. Er plädiert für eine pragmatische Verkehrswende: Raum neu verteilen, psychologische Perspektiven ernst nehmen, mit temporären Tests mutig ausprobieren statt jahrelang nur zu planen, und Privilegien des Autos dort abbauen, wo sie andere Mobilitätsformen ausbremsen. Beispiele wie Barcelonas Superblocks, partizipative Tools („Wheel Observer“) und „Mini-Stadt“-Konzepte für Dörfer dienen ihm als Vorbilder; politisch warnt er vor ideologischen Autobahn­ausbauten und setzt auf klare, nicht triggernde Sprache, damit Inhalte durchdringen. Insgesamt fordert er weniger Tempo und Fläche, mehr Nähe und Aufenthaltsqualität – und vor allem Mut, weil die Branche „komplett umdenken“ müsse und dafür keine weiteren 70 Jahre bleiben.

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