Olaf Dilling ist Jurist und spezialisiert auf Umwelt- und Verkehrsrecht, wo er rechtliche Spielräume für eine gerechtere und klimafreundliche Mobilität aufzeigt. Mit seiner Arbeit drängt er darauf, Parkflächen zu reduzieren, sichere Schulwege einzurichten und den öffentlichen Raum konsequent vom Vorrang des Autos hin zu mehr Platz für Menschen, Rad- und Fußverkehr umzuwidmen. Dieses Interview wurde vor der Reform des Straßenverkehrsrechts aufgenommen.
»Und man muss sagen, dass das im Ausland gemacht wird, zum Beispiel in Paris, das ist ganz häufig, dass sich das Flächen des ruhenden Verkehrs reduziert. Das ist der erste Schritt für eine Verkehrswende in meinen Augen, in den Städten.«
Zusammenfassung
Olaf Dilling erläutert im Gespräch, dass die größten rechtlichen Blockaden der Verkehrswende im Straßenverkehrsgesetz und in der Straßenverkehrsordnung liegen, die primär auf Flüssigkeit und Sicherheit des Autoverkehrs ausgerichtet sind. Kommunen hätten zwar Spielräume, etwa durch Reduzierung von Parkplätzen oder Einrichtung von Fußgängerzonen, nutzen diese aber oft nicht aus Angst vor politischem Widerstand. Besonders kritisch sieht er die enge Auslegung von Tempo-30-Regelungen und das Dogma, dass Parkplätze nicht verloren gehen dürfen. Hoffnung macht ihm, dass Gerichte zunehmend Rechte von Fußgängern stärken und dass im Ausland – etwa in Paris – durch massive Reduktion von Parkflächen und konsequente Neuaufteilung des öffentlichen Raums Erfolge sichtbar werden. Seine Kernbotschaft: Ohne mutige Kommunen und eine Abkehr vom Vorrang des Autos bleibt die Verkehrswende in Deutschland zu langsam.






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