Das von

Wenn Hatespeech von Twitter zu LinkedIn wandert: Über die Erosion demokratischer Diskurskultur.

Oder: Warum das Schweigen der „Anständigen“ Teil des Problems ist


Olaf Kriemann schrieb grad auf LinkedIn (eine Microsoft-Tochter btw.) über mich:

„Expertin beim Expertenfunk. 🤣
Katja Diehl über Autos.
Die Dame betreibt bestimmt auch Ackerbau und Viehzucht um sich selbst zu versorgen und einzukleiden. 🤷🏼🤣“

Dazu teilte er dieses Sharepic vom Deutschlandfunk:

Olaf Kriemann bezeichnet sich als „Data Analyst“ und will „Zahlen für Entscheider verständlich“ machen. Sein Profil verspricht: „Nachfragen und hinterfragen.“

Nur: Nachgefragt hat er nicht. Mein Interview hat er nicht gehört. Hinterfragt hat er schon gar nichts.

Stattdessen hat er unreflektiert übernommen, was auf Twitter/X durch eine mal wieder konzertierte Aktion „der Konservativen“ über mich kursiert. Kleine Erinnerung: X ist eine Plattform, auf der koordinierte Empörungswellen über ein einziges Zitat aus dem Kontext losgetreten werden, ohne dass irgendjemand sich die Mühe macht, das vollständige Interview anzuhören.

Das ist kein Zufall. Das ist ein System.


Schauen wir uns nur anhand von drei Profilen an, was auf Twitter über mich geschrieben wird:

Über meine Expertise:

  • „Hey die ist mal mit dem Bus gefahren – also Mobilitätsexpertin!“
  • „‚Expertin‘!!! Beweis genug für Schwachsinn!“
  • „Was Experte bedeutet wissen wir spätestens seit Corona.“
  • „Insbesondere ‚Expertinnen‘, irgendwas läuft bei denen in letzter Zeit schief.“

Persönliche Angriffe:

  • „manisches depressives Frl. Diehl“
  • „Ihr Mann darf nicht mehr in die USA einreisen und hat laut eigener Aussage nicht mal einen Hauptschulabschluss.“ (Damit ist Mario Sixtus gemeint)
  • „Mich würde nur interessieren was ‚SIE‘ einführt??“
  • „Was führ…

3 Antworten zu „Wenn Hatespeech von Twitter zu LinkedIn wandert: Über die Erosion demokratischer Diskurskultur.“

  1. Avatar von +Daniel+

    Liebe Katja,
    leider bekommt man die heimtückischen Angriffe auf eigene Kontakte oft nicht mit, weil der Algorithmus es aus eigener Logik herausfiltert bzw. es in der Masse der Meldungen untergeht. Ich finde, wir könnten mehr gegenseitige Unterstützung für solche Fälle leisten. Denn auf jeden Fall dürfen solche Grenzüberschreitungen nicht stehen bleiben, und Betroffene wie du nicht isoliert im Sturm der Entrüstung stehen. Unsere Demokratie-Gruppe hat dafür einen eigenen Chat, um Unterstützung zu mobilisieren. Falls es so einen Kanal auch für dich gibt, biete ich meine Unterstützung an.


    1. Hallo Daniel, danke, dass du die Mechanismen verstehst, die auch für mich Basis allen Übels sind. Ich mache deswegen auch manches sichtbar – auch wenn ich dann absurderweise Hate dafür erhalte. Aber anders begreifen Menschen einfach nicht, dass es keine Bagatelle ist. Magst du mir mal an backoffice@katja-diehl.de schreiben? Ich habe da eine Idee!


  2. Hallo Katja, hallo Daniel, bei der Idee wäre ich gern dabei.


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