Wenn ich darüber nachdenke, dass wir über 140 Autobahnprojekte beschleunigt umsetzen wollen, könnte ich einfach manchmal schreien vor Kopfweh.

„Obwohl die Zahl der Autos in Deutschland zunimmt, ist auf den Fernstraßen des Bundes nach wie vor weniger los als vor der Corona-Krise.

„Es bleibt festzuhalten, dass das Verkehrsaufkommen auf den Fernstraßen nach der Pandemie zwar wieder gestiegen ist, dass es aber auch im Jahr 2023 noch um etwa sieben Prozent unter dem Niveau von 2019 lag“, heißt es einer Studie, die das Beratungsunternehmen KCW GmbH im Auftrag der Politikberatung Agora Verkehrswende durchgeführt hat.

Dabei waren Ende vergangenen Jahres nach Daten des Kraftfahrt Bundesamt (KBA), die in der Studie zitiert werden, mehr als 49 Millionen Pkw zugelassen und damit so viele wie niemals zuvor.

Der Grund, dass weniger auf den Straßen los ist, sei, dass weniger gependelt werde. Einer Erhebung des Ifo Instituts zufolge arbeitete im Februar 2024 ein Viertel aller Menschen von zu Hause aus.
„Dieser Wert ist seit April 2022 – kurz nach Aufhebung der pandemiebedingten Homeoffice-Pflicht – nahezu konstant geblieben“, schreiben die Wissenschaftler der Agora Verkehrswende.

Das führt der KCW-Studie zufolge dazu, dass an Werktagen zu den Stoßzeiten das Verkehrsaufkommen vor allem am Morgen um mehr als zwölf Prozent niedriger ist als im Jahr 2019.“

Seit 2015 haben Niederländer:innen ein Recht auf Homeoffice, wenn sie länger als 26 Wochen im Dienst sind und das Unternehmen mehr als zehn Arbeitnehmer:innen hat. Knapp 40 % der Bevölkerung arbeitet so.

Auch in Deutschland hat die Pandemie die Vorteile vom mobilen Arbeiten (wie ich es lieber nenne, da es nicht immer richtig oder möglich ist, gut von zuhause zu arbeiten) aufgezeigt. Laut einer Studie des Wissenschaftszentrum Berlin fuer Sozialforschung (WZB) verbrachten 2020 dabei die Beschäftigten 3-4 Tage im Homeoffice, 1-2 Tage wurde weiterhin im Betrieb gearbeitet. „Weil die Pandemie ein “neues Normal” mit deutlich mehr virtuellen Komponenten geschaffen hat, verlieren auch die Grundlagen der Infrastrukturplanung an Wert. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob wir künftig überhaupt noch einen Straßenausbau brauchen.“

Was denken Sie?
Sollten wir in machen „weiter so!“ Dingen mal auf die Bremse treten und die nächste Ausfahrt Richtung Mobilitätswende nehmen?

Quellen:
https://www.greenpeace.de/klimaschutz/mobilitaet/bahn-autobahn#anchor-target-teurepl%C3%A4ne
https://www.autoflotte.de/nachrichten/fuhrpark/studie-mehr-autos-weniger-autoverkehr-3531076
https://www.deutschland.de/de/topic/wirtschaft/homeoffice-niederlande-mit-vorbildlichem-konzept
https://digitalemobilitaet.blog.wzb.eu/2023/01/16/virtuelle-mobilitaet-veraendert-die-physische/
https://www.greenpeace.de/klimaschutz/mobilitaet/bahn-autobahn