Immer wieder begegnet mir bei Alternativen zum privaten Pkw „das ist aber auch teuer, so ein System zu unterhalten“.
Mich treibt dabei die Frage um:
Soll es im Rahmen einer lebenswerten Zukunft für alle um Kosten gehen oder um das, was es uns WERT ist, alle sozial- und klimagerecht mobil zu halten?
Beim Auto haben wir nie darauf geachtet, was es uns privat und gesellschaftlich kostet, das zeigen Studien, die beweisen, dass Menschen massiv unterschätzen, was sie ihr Auto kostet, aber auch, wie wir die dreistelligen Milliardenbeträge verdrängen, die wir jährlich als Gesellschaft in unser Autosystem stecken.
Für das Auto werden wir alle, egal ob wir es nutzen oder nicht, zur (finanzstarken) Solidargemeinschaft, dabei kann ein Drittel der Deutschen (Erwachsene ohne Führerschein, Kinder und Jugendliche sowie der überwiegende Teil der Menschen, die bei uns in Armut leben) nicht selbstbestimmt Auto fahren!
Haben wir hier ggf. die falsche Blickrichtung?
Sollten wir uns Jenen zuwenden, die vielleicht noch nicht mal mobil sind in unserem autozentrierten Land?
Ich habe grad eine spannende Quelle gefunden, wo Sie mal reflektieren können, was ihr Transportmittel so an externalisierten Kosten erzeugt.
In meinem Fall habe ich mein Fahrrad mit einem Geländewagen verglichen.
Ergebnis:
Number of journeys required to do the same damage to the road:
1,111,811.
It would take a road bike 3,044 years of doing the same journey every day to damage the road as much as one journey in a large SUV.
Ja, ich weiß, Fakten helfen nicht, Emotionen sind es, die uns positiv auf Veränderung schauen lassen. Aber vielleicht ist in diesem Falle Gerechtigkeit auf den Straßen etwas, was positiv emotionalisieren kann?
Wie sehen Sie dieses Missverhältnis, das schlicht auch Machtsysteme in unserer Gesellschaft spiegelt, wo zu oft die Starken gestärkt werden – und die Schwachen vernachlässigt.
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