Ein Porträt von Katja mit dem Schriftzug Oh Vienna!

Von der Durchgangsstraße zur Begegnungszone: Was Wien richtig macht.

Gestern bin ich durch die Argentinierstraße in Wien geradelt – langsam, beobachtend, staunend. Was hier entstanden ist, zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in unseren Straßen steckt, wenn wir sie konsequent für Menschen statt nur für den Autoverkehr gestalten.

Die Transformation: Aus einer lärmenden Durchgangsstraße wurde eine ruhige Begegnungszone. Das Vorher-Nachher ist kaum zu glauben.

Was diese Umgestaltung bewirkt:

Lebensqualität durch Lärmreduktion – Kein Motorenlärm, kein Gehupe. Stattdessen: Vogelgezwitscher, Gespräche, Leben. Für die Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet das einen enormen Gewinn an Lebensqualität – jeden Tag, rund um die Uhr.

Urbanes Grün als Schlüsselfaktor – Kleine Grünflächen, Bäume und Sträucher mögen unspektakulär klingen. Doch ihre Wirkung ist sofort spürbar: Der Raum wird weicher, menschlicher, einladender. Man kann durchatmen.

Klimaanpassung konkret – Die Bäume kühlen die Straße messbar. Gerade im Sommer macht das einen erheblichen Unterschied.

Sichere Schulwege – Kinder können entspannt zur Schule gehen. Eltern gewinnen ein Stück Sorglosigkeit zurück.

Raum für soziale Interaktion – Sitzbänke und kleine Aufenthaltsbereiche schaffen Begegnungsorte. Menschen bleiben stehen, kommen ins Gespräch. Die Straße erfüllt wieder ihre ursprüngliche Funktion als öffentlicher Raum.

Stressfreie Mobilität – Radfahren ohne Angst vor rasendem Autoverkehr. Entspanntes, sicheres Vorankommen für alle.

Gerechte Raumverteilung – Die Straße gehört jetzt allen Verkehrsteilnehmenden, nicht mehr primär dem motorisierten Individualverkehr.

Mein stärkster Eindruck: Diese Stille. Diese Gelassenheit. Das spürbare Gefühl, dass hier Menschen wieder Raum zum Leben haben – nicht nur zum Durchfahren. Das urbane Grün wirkt wie Balsam in der dichten Stadt. Man merkt sofort: Hier kann man ankommen.

Das Bemerkenswerte: Niemand vermisst den Durchgangsverkehr. Im Gegenteil – die Anwohnerschaft hat ihre Straße, ihre Ruhe und ihre Lebensqualität zurückgewonnen.

Was bedeutet das für uns?

Wien demonstriert, was in jeder Stadt möglich ist. Wir brauchen keine Jahrzehnte der Planung. Wir brauchen politischen Willen und den Mut, evidenzbasierte Verkehrsplanung umzusetzen.

Die Verkehrswende ist keine Utopie. Sie ist machbar, messbar, erlebbar.

Meine Frage an Sie: Welche Straße in Deiner Stadt hat das Potenzial für eine solche Transformation? Wo siehst Du Chancen für mehr Lebensqualität durch kluge Verkehrsplanung?

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