Ich war zu Gast bei Thomas Mühlnickel und seinem Team der ASK. Fünf Menschen waren von ihm geladen, über das Wichtigste neben der Klimakatastrophe zu sprechen:
Die Faschisierung, die erstmalig – so Natascha Strobl – transnational konzertiert verläuft, aufzuhalten
Das Video ist in mieser Qualität, um Werbung für Thomas zu machen, der macht nämlich auch Podcasts 😀
Ich habe mich dennoch entschlossen, meine Snippets des Abends mal zusammenzufügen, um die Erkenntnisse nicht in dem Raum zu belassen, in dem sie zusammentrafen.
Nicht im Bild, aber beeindruckend für mich war Matthias Ecke, den 2024 beim Aufhängen seiner Plakate Rechte attackierten. Für ihn ist klar: In vielen ostdeutschen Ländern hat die AfD die Hegemonie. Und im Europaparlament ist die Brandmauer gegen Rechts längst gefallen.
Natascha Strobl wies darauf hin, dass der Faschismus sich immer von der Krise nährt. Wir müssen also die Krise und den Alltagsfrust der Menschen bekämpfen. „Die Zukunft muss besser sein als die Gegenwart“. Sie betonte die Bedeutung Begegnung, zahlbaren Mieten und weiteren konservativen Forderungen, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden.
Christoph Bautz, Mitbegründer von Campact e.V. mobilisierte Massen gegen Rechts. Nach anfänglichem Zögern spricht sich mittlerweile auch Campact klar für die Prüfung eines AfD-Verbotes aus. Aktuell analysiert Campact Daten, sucht nach Narrativen die verfangen, um für progressive Alternativen zu werben. Wie spricht man verlorene Wähler*innengruppen an? Wie schillert R2G wieder? Einst war es der Mindestlohn, hinter dem sich viele vereinten, so sind es heute bezahlbare Mieten.
Oke Goettlich, Präsident des FC St. Pauli von 1910 e.V., sieht seinen Fußball-Club als Plattform für Vernetzung. Dabei muss es darum gehen, wofür man gemeinsam steht, nicht wogegen. „Wir haben das Soziale verlernt“, sagt er. „Wir dürfen das Miteinander nicht den Nazis überlassen.“ Ein für mich großartiges Detail, das Oke erwähnte: Der FC St. Pauli nutzt seine Struktur der Fanbase deutschlandweit, um CSDs zu schützen vor Faschoangriffen. Danke!
Nancy Faeser, ehemalige Bundesinnenministerin, sieht es als bittere Niederlage, dass es der Ampel nicht gelungen ist, das Demokratiestärkungsgesetz zu verabschieden, um Vereine und ehrenamtliche Initiativen abzusichern. Sie sieht die Zivilgesellschaft als Schutzschild gegen Rechts.
Ihre Anekdote, dass selbst „seriöse“ Medien zugunsten von rechten Narrativen schreiben und damit die Wahrheit negieren, weil sie Angst vor rechten Repressalien haben, lies mich sprachlos zurück.
Welche Maßnahmen sehen Sie als unerlässlich an?
Plus:
Ich erlebte eine Nancy Faeser, ähnlich wie ich jetzt eine grüne Partei erlebe: Sehr viel klarer und menschenzentrierter als in der Regierungsarbeit. Was tun, um diese Entfremdung aufzuhalten, die innerhalb des Amtes zu passieren scheint?

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