Faschismus ist kein Schicksal – er ist eine Reaktion auf Verlustängste, Vereinzelung und politische Ohnmacht. Wer den Nährboden entzieht, stärkt die Demokratie.
Zuversicht wächst, wenn Menschen das Gefühl haben: Ich zähle. Ich werde gesehen. Ich habe Zukunft.
Soziale Sicherheit & bezahlbares Leben
- Günstige Mieten durch sozialen Wohnungsbau: Öffentliche und gemeinwohlorientierte Träger stärken, Bodenspekulation beenden.
- Energie und Grundversorgung als Gemeingüter: Rekommunalisierung von Energie, Wasser, Wohnen – raus aus Profitlogik.
- Grundlegende Mehrwertsteuerreform:
– Keine MwSt. auf pflanzliche Grundnahrungsmittel, Kinderprodukte, Mobilitätsdienste.
– Höhere MwSt. auf Luxusgüter, Flugreisen, klimaschädliche Produkte. - Grundeinkommen: Existenzsicherung entkoppeln von entwürdigender Bürokratie.
Mobilität als Teilhabe ermöglichen
- Bahn-Verstaatlichung & Gemeinwohlorientierung: Investitionen in Regionalstrecken, Verlässlichkeit vor Gewinn.
- Kostengünstiger ÖPNV oder kostenlos für Bedürftige: Ermöglicht Beweglichkeit, spart CO₂, stärkt soziale Kontakte.
- Kein Dienstwagenprivileg für Verbrenner: Subventionen umlenken – hin zu E-Fuhrparks, Radlogistik, Bahn.
Zukunft gestalten durch Bildung & Mitbestimmung
- Kostenlose, gut finanzierte Bildung von der Kita bis zur Uni: Chancen statt Herkunft entscheiden.
- Demokratische Bildung stärken: Politische Bildung, Medienkompetenz und Debattenräume in allen Schulformen.
- Jugendparlamente & Bürger*innenräte fördern: Beteiligung senkt Politikfrust.
Ökologische Gerechtigkeit spürbar machen
- Klimaschutz als Jobmotor: Umschulungen, staatliche Jobprogramme im Klima- & Pflegebereich.
- Faire CO₂-Preisgestaltung mit Klimageld-Rückvergütung: Die Reichen zahlen mehr, alle profitieren.
- Klimagerechte Stadtentwicklung: Mehr Grün, saubere Luft, sichere Radwege, Lebensqualität – nicht nur für Besserverdienende.
Kultureller Zusammenhalt & Vertrauen
- Mehr Orte für Begegnung & Teilhabe: Stadtteilzentren, Nachbarschaftscafés, Kulturförderung lokal.
- Medienvielfalt schützen: Gemeinwohlorientierte Medien, lokale Berichterstattung stärken.
- Antifaschistische Erinnerungskultur: Gedenkstätten, Zeitzeugengespräche, Demokratieprojekte fördern.
Angeregt durch die Debatte am ASK-Abend in Berlin möchte ich einen Punkt besonders hervorheben:
Die Finanzierung von Ehrenamt und demokratiestärkenden Projekten auf lokaler Ebene. Dies ist eine zentrale Investition in den sozialen Zusammenhalt und die Wehrhaftigkeit der Demokratie.
Warum ist lokale Finanzierung so wichtig?
- Demokratie lebt vom Mitmachen – und das geschieht vor allem vor Ort: in Stadtteilen, Dörfern, Vereinen, Nachbarschaften.
- Ehrenamtliche Strukturen sind Frühwarnsysteme für gesellschaftliche Spannungen – sie können deeskalieren, Vertrauen aufbauen.
- Demokratiefördernde Projekte (z. B. Bildungsarbeit, Dialogformate, Antifaschismus-Initiativen) sind oft klein, kreativ, aber unterfinanziert.
- Staatliches Vertrauen wird durch praktische Nähe aufgebaut – wenn Kommunen aktiv gefördert und nicht kaputtgespart werden.
Was sind die Probleme?
- Kurzfristige Projektförderung statt verlässlicher Strukturen: Initiativen müssen jährlich um ihr Überleben kämpfen.
- Bürokratische Hürden schrecken ab – vor allem kleine, ehrenamtliche Gruppen ohne Verwaltung.
- Abhängigkeit von wechselnden Fördertöpfen oder parteipolitischer Gunst.
- Lückenhafte Infrastruktur im ländlichen Raum: Kein Raum, keine Technik, kein Personal, kein Netz – kein Wirken.
Was braucht es stattdessen?
1. Verlässliche Grundfinanzierung für zivilgesellschaftliche Träger
- Mehrjährige Strukturförderung statt nur Projektförderung.
- Mittel für Personal, Räume, Verwaltung – nicht nur Aktionen.
2. Kommunale Demokratie-Budgets
- Jährlich festgelegte Mittel zur Förderung demokratiestärkender Projekte durch lokale Akteur*innen.
- Transparent, niedrigschwellig, mit Beteiligung von Bürger*innenräten oder Jugendforen.
3. Stärkung des Ehrenamts durch klare Rahmenbedingungen
- Aufwandspauschalen, Qualifizierung, Versicherungsschutz.
- Zugang zu Ressourcen (Räume, Technik, Transport) durch kommunale Unterstützung.
- Förderprogramm für „Engagement in benachteiligten Stadtteilen“.
4. Förderung von Demokratielernen an außerschulischen Orten
- Gemeinwesenarbeit, politische Bildung, Theater, Medien, Gedenkstätten.
- Verstetigung bestehender Programme wie „Demokratie leben!“ – aber lokal angepasst.
5. Einfache Förderung für Mikroprojekte
- 500–5.000 € für Jugendgruppen, Kulturinitiativen, Begegnungsformate – mit einfacher Abrechnung und Beratung.
Fazit:
Ohne starke lokale Strukturen gibt es keine resiliente Demokratie. Wer die Finanzierung von Ehrenamt und demokratischer Bildung lokal stärkt, verhindert Radikalisierung, Isolation und Politikverdrossenheit – und schafft Räume für Hoffnung, Handlungsmacht und Gemeinschaft.
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