Ich mache mir große Sorgen.
Um unsere wichtige Säule in der Demokratie:
Eine unabhängige, kritische, breite, investigative Medienlandschaft.
Ein paar Schlagzeilen:
– Wie groß sind die Probleme mit der Corona-Impfung wirklich? Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ gibt für das maßnahmenkritische Online-Magazin „Multipolar“ eine Meinungsumfrage in Auftrag. „Noch am Veröffentlichungstag musste „Multipolar“ diese Darstellung schließlich ändern, wie der Autor in einem Korrekturhinweis transparent macht. Womöglich war Forsa eine Verbindung zu dem von vielen als eher halbseiden eingestuften Magazin nicht genehm, jedenfalls legten Anwälte des Umfrage-Instituts nach Angaben von „Multipolar“ Wert darauf, die NOZ als alleinigen Auftraggeber zu benennen. Nach Darstellung von „Multipolar“ war es nur über den Umweg von NOZ-Chefredakteur Burkhard Ewert gelungen, die Umfrage in Auftrag zu geben.“ so Übermedien.
– „3sat, ZDFneo und Tagesschau24 droht das Aus: Die Bundesländer wollen bis zu fünf TV-Sender und 16 Radiokanäle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ersatzlos streichen.“ (Petition von Campact e.V.)
– „Schwäbische Zeitung“ auf AbwegenRechtsruck in Ravensburg
Populistische Texte, Interviews mit Extremisten – worum geht es bei dem Kurswechsel der „Schwäbischen Zeitung“? (Text von taz)
– „Bei der „Berliner Zeitung“ ist eine Diskursverschiebung und Faktenzersetzung im Gange, die sich gewaschen hat. Das konnte man gerade wieder sehen bei der dort abgedruckten Abrechnung des ZDF-Journalisten Dirk Jacobs mit dem „Moraljournalismus“. Eine „wertfreie Berichterstattung ohne politische Einengung und moralisches Urteil“ bekomme der nicht hin, schreibt Jacobs. Bei der Frage, wer am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schuld sei, heißt es bei ihm dann, müsse man auch über die „Mitverantwortung des Westens und der Ukraine“ reden können. Die Ukraine sind also an ihrer Vernichtung selbst schuld. Und in Berlin erscheint die neue „Prawda“.“ (Artikel der FAZ)
– Die »Süddeutsche Zeitung« gibt die eigenständigen Regionalteile ihrer Zeitungsausgaben im Münchner Umland größtenteils auf, die Büros vor Ort werden geschlossen. ver.di kritisiert das Vorgehen. (Artikel des Spiegel)
Ich könnte noch viele weitere Details nennen, die mir das Gefühl geben, dass die für eine Demokratie unerlässliche, vielfältige Medienlandschaft (die eh schon durch den Kapitalismus ausgedünnt wurde) immer weiter zusammenschrumpft. Und ich habe keine Idee, was zu tun ist.
Wie geht es Euch mit dieser Entwicklung?

Die deutsche Medienlandschaft verliert zunehmend an ihrer Bedeutung als 4. Macht im Staat.
2 Antworten zu „Die deutsche Medienlandschaft verliert zunehmend an ihrer Bedeutung als 4. Macht im Staat.“
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Auch mir macht diese Entwicklung Angst. Nicht nur, dass man kaum etwas über den Klimawandel/Artensterben und Maßnahmen dagegen sehen/lesen kann, auch Berichte über internationale Sichtweisen erscheinen immer weniger, da dieser Bereich zusammengespart wurde.
Auch Harald Welzer und Precht haben zum Verlust der 4. Gewalt ein Buchveröffentlicht, in dem sie anprangern, dass lediglich bestehende Mehrheitsmeinungen veröffentlicht werden und dass mehr und mehr eine differenzierte Berichterstattung verloren geht.
Wenn in Zukunft ausschließlich Bild online, TikTok und Youtube als Nachrichtenquelle zur Verfügung stehen, sehe ich schwarz.
Ich habe keine Ahnung, was man dagegen tun kann. Leider.
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Jene Medien mit Abos unterstützen, die faktenorientiert arbeiten. Mir fallen da Krautreporter, Correctiv, Neue Medienmacher*innen ein…
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