Demokratie lebt von Meinungsfreiheit – aber was passiert, wenn diese Freiheit bedroht wird? Nicht theoretisch, sondern im Alltag. Jeden Tag. Ich bin mittlerweile – obwohl ich das, was ich tue, nicht als aktivistisch, sondern notwendig und pragmatisch erachtet – das, was andere „Aktivistin“ für Mobilität, Klimaschutz und gesellschaftliche Teilhabe markieren. Mit meinem Hinterfragen des autozentrierten Status Quo, des Machtsystems, was hinter diesem liegt und mit meiner Arbeit für marginalisierte Gruppe bin ich sichtbar – da so ein Engagement leider Ausnahme und nicht Regel ist. Diese Sichtbarkeit bringt Engagement, Vernetzung – aber leider auch: tägliche Gewaltandrohungen. Und während prominente Fälle wie der von Kevin Kühnert zu kurzfristigem medialem Aufschrei führen, verändert sich für viele Betroffene wie mich im bedrohlichen Alltag: nichts. Und das schon seit Jahren – auch die Ampelregierung hat es nicht ernstgenommen, dass hier endlich Betroffene geschützt und Täter*innen sich nicht mehr hinter „Meinungsfreiheit“ verbarrikadieren können. Kein Schutz vom Staat, kein Schutz durch die Plattformen: Soloselbstständige wie ich bleiben oft auf sich selbst gestellt. Ohne Unternehmen im Rücken, ohne Lobby, ohne Polizeischutz. Das bedeutete für mich konkret: Ich musste hierfür eine eigene Infrastruktur aufbauen, um mich zu schützen und weiter arbeiten zu können.
- Eine Person organisiert heute meinen Maileingang – um Drohungen und Übergriffe frühzeitig zu erkennen.
- Eine weitere Person scannt meine Social-Media-Kanäle, sammelt Beweise, koordiniert Anzeigen und schützt meine Community.
- Mein Anwalt übernimmt die rechtliche Vertretung und Kommunikation gegenüber Behörden.
Besonders dankbar bin ich PENEMUE, die mich unterstützen: Ein junges Start-up, das mit ihrem KI-basierten Tool Bedrohungen frühzeitig erkennt, Beweise sichert und mich bei der Gegenwehr begleitet. Ohne diese solidarische Hilfe wäre mein Alltag noch unsicherer. Penemue hilft mir, in Echtzeit problematische Kommentare zu erkennen und schnell zu reagieren. Auch bei der Einschätzung der Strafbarkeit und der Übermittlung an die Staatsanwaltschaft bei besonders schwerwiegenden Angriffen, ist mir das Tool eine große Hilfe! Aber so wichtig diese Unterstützung ist: Es kann nicht die Aufgabe von Privatpersonen, Start-ups und Aktivist*innen sein, sich ihren Schutz selbst zu organisieren. Wenn Demokratie wehrhaft bleiben soll, müssen Politik und Gesellschaft endlich strukturell handeln:
- Plattformen stärker in die Verantwortung nehmen.
- Rechtsschutz für Betroffene vereinfachen.
- Prävention und Schutz staatlich sichern – nicht nur für Prominente.
- Meinungsfreiheit muss diejenigen schützen, die unsere Gesellschaft gestalten wollen – nicht diejenigen, die sie bedrohen.
Ich finanziere meinen Selbschutz über die Einnahmen von meinem Newsletter, hier findest du alle Möglichkeiten, meine Arbeit zu supporten: https://katja-diehl.de/links/
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