Wow – ich habe durchaus mal kleine Videos mit Hunderten Aufrufen, dass ich Tausende erreiche, ist neu.
Das ist hier ist kein Fishing for compliments, sondern einfach mal ein Denkanstoß, der schon lange in mir arbeitet.
In den letzten Wochen haben mir viele fremde Menschen gesagt, dass sie es schön finden, dass ich so freundlich und fröhlich bin. Das bin ich – keine Frage, ganz schlechte Tage erkennen nur Freund*innen, denn das sind die, an denen ich schweigsam bin 🙂
Ich sehe Hass und Neid und Missgunst und schlechte Laune verteilen als Konzepte an, die weder mir noch anderen etwas bringen. Außer einem NOCH schlechteren Tag. Fürwahr, das habe ich nicht immer so gehalten. Auch, weil ich mich in Umgebungen aufhielt, wo das gemeinsame negative Äußern gegenüber Dritten der „Kitt“ war, der die (Büro-)Gemeinschaft zusammenhielt.
Aber das ist lange her und auch damals war das gegen meine Natur.
Warum hole ich so lange aus?
Viele dieser Äußerungen erhielt ich in Bussen und Bahnen, an Bahnsteigen und in Servicezentren von öffentlichen Verkehrsunternehmen. Einmal, in einem Bahnbistro, sagte mir der Herr vom Service:
„Sie sind heute die erste Person, die mir sofort fröhlich entgegentritt. Danke!“ Er sagte das einfach so nebenher, als sei das nichts Ungewohntes. Es war nach vier Uhr nachmittags.
Daher habe ich schon lange das Bedürfnis, mich Jenen zuzuwenden, die in diesem bewusst marodierten System arbeiten, das einmal das Beste der Welt war.
Ich habe hohen Respekt für euch allen (ich hoffe, das du ist ok).
Ihr macht mir das Leben leichter.
Nie, einfach NIE könnte ich mein Leben so gestalten, wie ich das jetzt tue, wenn ich auf ein Auto angewiesen wäre. Tatsächlich (dass das mal möglich ist!) mache ich mir mittlerweile große Sorgen, was ist, wenn es immer weiter schlechter wird, weil das Auto in Politik und Gesellschaft im Kopf parkt.
Was mache ich, wenn die Bahn so unzuverlässig wird, dass ich nicht mehr „mit ihr arbeiten kann“?
Erste Menschen haben dies bereits anerkennen müssen: Dr. rer. medic. Mark Benecke, international bekannter Forensiker, verfasste jüngst einen Post bei Instagram, dass er die Zahl seiner öffentlichen Auftritte zurückfahren werde, da die Bahn ihn immer öfter zu unzuverlässig sei. Menschen wie Mark „können sich das leisten“, was aber ist mit all Jenen, die untrennbar mit der Bahn verbunden sind, weil diese sie täglich zu ihrem Job, ihren Liebsten, ihren Pflegebedürftigen… bringt?
Aber vor all dem steht meine tiefe Demut, die ich empfinde, dass ich mich auf Menschen, die in und an den Bahnen und Bussen arbeiten, verlassen kann. Mehr als auf die autozentrierte Politik, mehr als auf unsere Gesellschaft, die Menschen ohne Automobilität unsichtbar und stumm schaltet, mehr als auf eine Autoindustrie, die weiterhin auf das privat besessene Auto setzt, anstatt neue Geschäftsmodell zu entwickeln.
Ich danke euch.
Von Herzen.
In all diesen kleinen und großen Katastrophen seid ihr der Anker, habt Humor und löst (fast) alle Herausforderungen mit großer Kompetenz.
Deutsche Bahn
Michael Peterson bitte weitergeben 🙂
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