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E-Scooter: Lösung im Mobilitätsmix oder ewiges Ärgernis – eine Aussprache

Es war eines der Lieblingsprojekte des damaligen Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU): die Einführung des Elektrorollers 2019. Ich zitiere einen aktuellen Bericht im ZDF:

„Als Scheuer gewohnt öffentlichkeitswirksam mit dem Elektro-Roller über die Flure des Verkehrsministeriums zuckelte, hieß die Botschaft: Dieses Gerät ist die Lösung für die „letzte Meile“, es sollte das Auto in Innenstädten weitgehend überflüssig machen.

Regeln, wo und wie der Scooter genutzt werden darf, wurden den Betreibern damals nicht auferlegt.“

Ankündigung vom Livetalk.

Und damit wären wir beim Kern der Debatte: Sind 300.000 E-Scooter das Problem oder mangelnde Regulierung und 49 Millionen Privat-Pkw? Ihr ahnt meine Einschätzung. Zugegeben: Auch ich war zu Beginn des Betrieb von Leih-Rollern in Deutschland skeptisch. Verarbeitung und „use cases“ waren mir wenig durchdacht. Dennoch habe ich mich schnell in der Rolle der „Pressesprecherin für Escooter“ wiedergefunden, weil ich nicht sehe, dass diese Fahrzeuge mehr Probleme machen als Autos.

Die Vorwürfe:

  • ersetzen Fuß- und Radwege
  • stehen im Weg rum und behindern Menschen
  • sind überflüssig
  • haben eine schlechte Ressourcenbilanz

treffen komplett auf Pkw zu, werden aber, weil wir an diese gewohnt sind, nur auf E-Scooter gerichtet. Weil wir „das Neue“ immer schneller ablehnen als das Gewohnte, dass ggf. sogar noch schädlicher ist.

Daher habe ich mich sehr gefreut, dass Caspar Spinnen von VOI und Roland Stimpel vom Fuß e. V. sich in meinem Liveformat zu einem Talk bereit erklärt haben. Und – Wunder oh Wunder – es gab mehr Konsenz als Dissenz!

Roland brachte es auf den Punkt: „Eigentlich liegt das Problem der E-Scooter in der Unfähigkeit Andi Scheuers, mit Zulassung dieses neuen Verkehrsmittels auch mehr Raum zu geben jenseits der Automobilität.“ Also Abstellflächen und Fahrspuren. Natürlich müssen diese vom Auto kommen, da dieses aktuell viele Priviegien hat, die anderen Verkehrsmitteln fehlen.

Ich hoffe, dass unser Talk ein wenig aufklärt, ob es wirklich neue Angebote wie die E-Scooter sind, oder eher eine Feigheit der Politik, diesen entsprechend ihrer Bedeutung auch Raum einzuordnen.

Freue mich auf Eure Kommentare und Hinweise!

Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:

Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)

2 Antworten zu „E-Scooter: Lösung im Mobilitätsmix oder ewiges Ärgernis – eine Aussprache“

  1. Avatar von Thomas Albrecht
    Thomas Albrecht

    Hier in Stuttgart stehen die Scooter überall im Weg und ich fordere, dass da eine Telefonnummer und die Scooterkennung drauf ist, basta! Ich will keine App von jedem der Anbieter installieren!


    1. Avatar von Katja

      Machen Sie das auch bei Falschparker:innen? Würde mich freuen!


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