Fundstück. Wie sehr in den Niederlanden Fahrrad- und Kinderliebe zusammengehen, zeigt das „Infuuts“ des Prinses Máxima Centrum voor kinderoncologie. Ich bin tief beeindruckt, wie sehr hier Erwachsene mit ihren Ideen und ihrem Können Kindern in schweren Zeiten leichte Momente verschaffen.
2020 hatte Bernadette Jeremiasse, Ärztin und Forscherin, die Idee: „Wie schön wäre es, wenn Kinder auch während der Infusionsen im Máxima Fahrrad fahren könnten!“ Sie fand sofort Unterstützung. Patrick van der Torre, Physiotherapeut, war eine der treibenden Kräfte, denn für viele Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ist ein Fahrrad ein wichtiges Trainingsmittel. Zusammen mit Jesse Bosma und Jeroen van den Berg von der Abteilung für Medizintechnik und klinische Physik des UMC Utrecht wurde ein Prototyp gebaut und getestet. Die Infuuts stehen jetzt in der „Kinderfahrradgarage“ des Máxima Zentrums und können auf den Stationen ausgeliehen werden.
Die Infuuts sind kleine blauen Fahrräder, die man einfach über den Rahmen der Infusionsapparate legt und einhakt. So können die Kinder weiterhin Fahrrad fahren, wo es zuvor nur möglich war, die Infusionsständer zu Fuß zu schieben. Auch bei den Eltern kommt diese Idee bis heute gut an, weil die Freiheit der Kinder auch ihnen etwas Freiheit im Tagesablauf gibt.
Die biomedizinische Ingenieurin Anne ten Wolde war an den Sicherheitstests des Infuuts-Prototyps beteiligt. Sie sagt: „Es ist eine supercoole Idee, dass Kinder sich trotz Infusionsständer bewegen und spielen können. Aber mit manchmal bis zu acht Infusionspumpen ist das eine technische Herausforderung! Tatsächlich hat die Entwicklung der Infuuts lange gedauert, weil die Risiken des Fahrradfahrens mit einer Infusionsstange minimiert werden mussten.“
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