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Angenehmes Gegenstück zu emotionalen Männerdebatten: Heutiger Presseclub zur Elektromobilität.

E-Autos: Verliert die deutsche Autoindustrie den Anschluss?
So lautete die heutige Ausgabe des Presseclubs in der ARD. Und ich war live dabei, wie angenehm eine Talkrunde zu diesem sonst sehr emotionalen und irrational debattierten Thema sein kann, wenn kompetente Frauen sich diesem widmen.
Klartext und Expertise trafen hier auseinander.
Die besten Statements habe ich mir mal erlaubt zusammenzuschneiden.

Dazu gehört auch eines des einzigen Mannes in der Runde, Holger Appel, Ressortleiter Technik und Motor, bei der Frankfurter Allgemeine Zeitung war sehr schnell als einer jener Vertreter zu erkennen, die immer noch und völlig aus der Zeit gefallen technikaffin auf das Thema schauen und dabei Autos, die bei 120.000 Euro beginnen, als tolle Vorbilder aus deutschen Landen präsentiert. Ich kann mir gut vorstellen, wie eng hier die Kontakte zur Autoindustrie sein müssen, wenn dermaßen realitätsfern argumentiert wird.

Sehr viel valider hingegen die Analyse der Journalistinnen.
Christina Kunkel ist Wirtschaftsredakteurin bei der Süddeutschen Zeitung und startete mit einer glasklaren Analyse, warum der Vorsprung von Tesla immer noch so groß ist: Es geht um das Gesamtpaket neben der Hardware Auto und das gute Preis-Leistungsverhältnis.

Sonja Álvarez Sobrevielavon der WirtschaftsWoche machte deutlich, dass der größte Absatzmarkt unserer hiesigen Autoindustrie, China, gerade nicht nur den Verbrenner verbietet, sondern auch selbst in die Produktion von elektrischen Pkw erfolgreich eingestiegen ist. Das Beharren der FDP und Verkehrsminister Wissing auf Technologieoffenheit hält sie nicht nur für Unfug, sondern sogar für schädlich. Beim Umstellen auf E-Mobilität habe die deutsche Automobilindustrie „ihren Tempomat auf Tiefschlaf gestellt“. Es freut sich: Die Konkurrenz. Klare Absage auch von ihr an die Lüge der Efuelslobby, diese in Neuwagen einzusetzen.

Nadine Lindner fordert, dass die Industrie endlich wegkommt von der Faszination am Verbrennungsmotor, damit die Aufholjagd überhaupt noch starten kann. „Ich habe seit dem Dieselskandal keinerlei Vertrauen in deutsche Sensorentechnik und glaube daher nicht daran, dass es Neuwagen geben sollte, die nur mit Efuels betrieben werden. Wer will das kontrollieren?“

Gern mehr davon. So habe ich wirklich mal gern zugeschaut!

Ein Gedanke zu „Angenehmes Gegenstück zu emotionalen Männerdebatten: Heutiger Presseclub zur Elektromobilität.“

  1. Ich übernehme dazu heute mal einen Kommentar eines E-Auto-Kollegen zu dieser TV-Sendung:

    „Was ich absolut schäbig fand ist die Unfähigkeit der Runde die Anruferfragen in irgendeiner akzeptablen Weise zu beantorten. Da rufen die besorgten Bürger mit Vorurteilen von vor 10 Jahren an und statt ihnen den aktuellen Stand der Ökobilanz oder Praxistauglichkeit von E-Autos zu erklären, also direkt ihre Fragen zu beantworten, schwafelt man irgendein Marketing-Gesabbel was mit der ursprünglichen Frage fast nix zu tun hat. Ja was bleibt denn da bei den Zuschauern zu Hause hängen? Genau: Dass man noch gar keine Antwort für die grundlegendsten Fragen zur E-Mobilität hat, obwohl es diese schon längst gibt.“

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