Die Zahlen des Statistischen Bundesamt zeigen das massive Versagen der Regierung bei der sozial- und klimagerechten Mobilitätswende:
– Bundesweit 580 Autos pro 1.000 Einwohner*innen, 578 2023
– erneuter Rekord des Pkw-Bestandes: 49,1 Millionen
– Pkw-Dichte gegenüber 2014 in nahezu allen Bundesländern gestiegen – einzige Ausnahme: Berlin (das ist die Stadt, die wieder autofreundlicher werden, Tempobeschränungen vor Kitas und Altenheimen wieder abschaffen will….)
Die Menschen in Deutschland besitzen immer mehr Autos.
Die Zahl der Pkw-Neulassungen steigt deutlich schneller steigt als die Bevölkerung, so kamen zum Jahresbeginn 2024 580 Autos auf 1000 Einwohner*innen. Das sind zwei Autos mehr als 2023 und sogar 37 mehr als 2014.
Was absurd, aber nicht überraschend ist, denn nur, wenn die Mobilitätswende gestartet ist, durch Wegfall ALLER Pkw-Privilegien und massivem Ausbau der Alternativen, werden nicht nur Zulassungszahlen, sondern auch der Autobestand sinken!
Kurios ist zudem, dass die 49,1 Millionen Pkw in Deutschland auch weniger bewegt werden. Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes zeigen, dass 2023 591 Milliarden Kilometer mit dem Auto zurückgelegt wurden. Das war der fünfte Jahresrückgang in Folge! 2018 waren es noch 39 Milliarden Kilometer mehr. Im Schnitt legte ein deutscher Pkw vergangenes Jahr 12.320 Kilometer zurück, 150 weniger als noch vor einem Jahr und ganze 1791 Kilometer weniger als noch 2014.
Es sind also immer mehr Autos, die immer weniger bewegt werden.
Was für ein mieses Zeugnis für das Bundesverkehrsministerium.

Warum?
Dort, wo der Nahverkehr gut ausgebaut ist, steigt dessen Nutzung, Selbiges gilt für den Fahrradverkehr, die Konsequenz: Menschen können sich vom Autobesitz befreien. So gibt es in Berlin (329), Hamburg (426) und Bremen (435) verhältnismäßig wenig Autos pro 1000 Einwohner*innen. Berlin ist zudem das einzige Bundesland, in dem die Autodichte seit 2014 zurückgegangen ist. Und was bekommt unsere Hauptstadt? Eine autozentrierte Politik, die von den Speckgürteln um Berlin herum gewählt wurde. Super Durchfahrqualität für Besuch meint miese Lebensqualität für die Einheimischen.
In allen ostdeutschen Flächenländern lag die Pkw-Dichte 2024 unter dem Bundesdurchschnitt, in allen westdeutschen darüber.
Da wir viel darüber parlieren:
Zum Jahresanfang 2024 waren 2,9 % der zugelassenen Pkw reine Elektroautos. Ein mieses Plus von nur 0,8 Prozent. Danke an alle, die an die Elektromobilität im Pkw-Bereich immer noch Fragezeichen machen. Das verunsichert Industrie und Bevölkerung gleichermaßen. Zudem ist das Dienstwagenprivileg IMMER noch für fossile Antriebe möglich. Andere Länder zeigen da klarere Orientierung, wie z. B. Luxemburg.
Den höchsten Stand hat natürlich Wolfsburg, weil hier viele Autos auf Volkswagen zugelassen sein werden (so meine These). Daher gewinnt Wiesbaden mit – ACHTUNG – achthundertdreiundfünfzig (853) Pkw pro 1.000 Einwohner*innen.
Wie siehts bei Ihnen aus?
Mehr Autos, weniger Bewegung?
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