Screenshot des Titels der Dokumentation.

Zu Gast bei arte: Die verlorene Ehre der Katharina Blum. 50 Jahre zeitlos.

Ich hatte die große Ehre, an der Arte-Dokumentation

„Heinrich Böll – Katharina Blum lebt. Das Erbe einer Erzählung.“

mitzuwirken – neben beeindruckenden Persönlichkeiten wie Günter Wallraff, Margarethe von Trotta und Volker Schlöndorff.

Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie aktuell die Themen aus diesem 50 Jahre alten Roman bis heute sind:
❌ Medienmanipulation, Hetze und ihre zerstörerischen Folgen zeigen sich gerade wieder in „Hochform“ und unsere Demokratie tut sich schwer, hier Gegenmittel zu finden.
❌ Allgegenwärtiger Hass gegen Frauen und Marginalisierte sowie die öffentliche und orchestrierte Diffamierung progressiver Kräfte ist virulent.

Für mich war die Mitwirkung nicht nur eine berufliche, sondern auch eine zutiefst persönliche Erfahrung.
Als Betroffene von Hass und gezielten Angriffen auch durch den Axel-Springer-Verlag weiß ich, wie schmerzhaft und isolierend solche Erlebnisse sein können. Aber ich weiß auch, wie wichtig es ist, darüber zu sprechen und sich nicht zum Schweigen bringen zu lassen.

Dementsprechend aufgeregt war ich, gestern Vormittag vorab der Liveausstrahlung am Abend die Dokumentation in der Mediathek anzuschauen. Denn bei solchen Produktionen mitzuwirken, birgt immer auch die Gefahr eines Backlashs. Von der ich mich aber nicht stoppen lassen werde. Denn mittlerweile – das thematisiere ich auch im Film – finanziere ich mir mit den Einnahmen meines wöchentlichen Newsletters den Schutz, den mir Staat und Justiz nicht gewähren.

Diese Dokumentation erinnert daran, dass es Mut und Solidarität braucht, um sich gegen Machtmissbrauch und Polarisierung zu stellen. Sie zeigt aber auch, dass es Menschen gibt, die sich weigern, das hinzunehmen – damals wie heute.
Das sind mit mir exemplarisch die Schriftstellerinnen Sharon Dodua Otoo, Anne Rabe und Oriane Jeancourt Galignani und Aktivistin Rokhaya Diallo. Uns eint nicht der Hass im Netz, dem wir aufgrund unserer aktivistischen und publizistischen Tätigkeit ausgesetzt sind, sondern die Liebe zu den Menschen, denen wir mit unserem Wirken eine bessere Welt schaffen wollen.

Ich freue mich, wenn Sie die Dokumentation anschauen und darüber zu reflektieren, wie wir gemeinsam zu einer (zukunfts-)gerechteren Medienlandschaft und einer empathischeren Gesellschaft beitragen können.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Medienkritik oder gesellschaftlicher Polarisierung gemacht?

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