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Wir müssen reden. Über Privilegien und wahrhafte Transformation.

Wir müssen reden.
Über den Fakt, dass wir 2022 in der gesamten Mobilitätsbranche von Auto bis Fahrrad immer noch ein massives Diversitätsproblem haben. Beginnend damit, dass noch nicht mal zehn Prozent der Menschen in Führung weiblich sind und endend damit, dass an den Tischen, an denen die so genannte Mobilität von morgen entworfen wird, Kinder, Behinderte und alte Menschen (willkürlich herausgepickte Gruppen) nicht mitbestimmen und gestalten können.

Anlass dieses Posts, den ich zuerst bei LinkedIn platzierte, ist dieser eine Tropfen, der mein Fass zum Überlaufen brachte. Ein junger, weißer Herr aus der Radbranche (ich nenne ihn hier nicht, weil ich dazu kein Einverständnis habe) schrieb mir unter meinem Kommentar unter seinem Post:

„Ich weiß, alle Menschen, die nicht Katja´s Meinung entsprechen sind priviligierte weiße Männer.“
Die Rechtschreibe- und Apostroph-Fehler sind zitatbedingt.

Ich habe ihn um Aufklärung gebeten, woher denn seine Meinung stamme, da ich ihn noch nie zuvor gesehen oder gesprochen habe. Auf meine Frage wurde von ihm der gesamte Beitrag gelöscht.

Ich weiß, viele von Ihnen denken:
Ignoriere das doch einfach Katja.

Aber genau deswegen schreibe ich diesen Post.
Unzähligen anderen Frauen und mir passiert dies täglich.
💫 Wie wir damit umgehen, ist unsere Sache.
🦄 Und ich habe mich entschieden, manche dieser Geschehnisse plakativ hier mal reinzustellen.
📸 Es kommt nicht von ungefähr, so bitter es ist, dass ich stets sofort Screenshots mache
💀 Dieses Geraune über meine Person, dieses Zitat, begegnet mir mehrfach die Woche. Es scheint salonfähig zu sein, die Unterstellung zu posten.

Sad but true:
🤑 Geld ist kein Zeichen von Erfolg, sondern zu oft noch Zeichen davon, dass unsere Welt immer noch „das Falsche“ mit Euro belohnt:
❌ Das Verharren in einer Welt von Machtstrukturen, die ganze Gruppe exkludieren.

🔥 Klar kann ich mich an einen Holzofen setzen und Selfies posten – auch wenn ich als Katja anmerken würde:
Hippe Holzöfen sind gut für Instagram, aber unfassbar schlecht für die Umwelt und die Gesundheit anderer.

Ich kann aber auch mal nachdenken – auch wenn mich Katjas Kommentar bis aufs Mark nervt – ob ggf. etwas Wahres an diesem Kommentar ist.

🚫 Auch ich „liebe“ Kritik nicht, aber ich wachse mit ihr.
🙌 Jeden Tag.
⚡ Mit Schmerzen.

Vor allem im Mindern meiner -isms von Rassismus bis Sexismus, denn ich wurde in dieser Welt großgezogen, in der ich die Welt bin.
Ich kann mich „unsichtbar“ durch sie bewegen, denn ich bin die zweitprivilegierteste Gruppe nach dem mittelalten, weißen Mann.

Ich erkenne an, dass mein Erfolg nicht (nur :)) darauf beruht, dass ich so eine Hammerfrau bin, sondern dass ich in einem Land mit einem Pass geboren wurde, der Türen öffnet und nicht schließt.
Dieses Privileg nutze ich, um anderen die Türen zu öffnen.
Und es ist ok, wenn andere Türen deswegen zugeknallt werden.

Weihnachten ist ein guter Anlass, demütig zu sein ob der Privilegien, die wir haben.
Ihnen einen schönen 2. Feiertag, so Sie diesen begehen!

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