Seit Jahren wollen Kommunen graue Flächen durch Grün ersetzen. Doch tun sie das wirklich? CORRECTIV und Vertical52 GmbH haben Leipzig, Hamburg und Stuttgart mit Hilfe einer aufwändigen Satellitenrecherche untersucht.
Fachleute sehen Kommunen vor einer Mammutaufgabe:
Um die Menschen vor Folgen der Klimakrise wie Hitzewellen und Hochwasser zu schützen, müssen die Städte umgebaut werden.
Aber passiert das auch?
Das schockierende Ergebnis für mich als Hamburgerin:
Keine der drei Städte hat so viel betoniert und asphaltiert wie die Hansestadt Hamburg: 14 Quadratkilometer – eine Fläche etwa fünfmal so groß wie der Stadtteil St. Pauli – wurden zwischen 2018 und 2024 neu versiegelt.
„Erstmals zeigen wir anhand von Aufnahmen des Sentinel 2 Satelliten, welche Stadtteile besonders von Asphalt und Beton betroffen sind und wo die Versiegelung am stärksten zugenommen hat. Und haben, stellvertretend für viele Metropolen in Deutschland, überraschende Ergebnisse.
Trotz offizieller Bekenntnisse zur Klimaanpassung nimmt die Versiegelung in allen drei Städten zu.
Beispielsweise hat sich Leipzig als Ziel gesetzt, jährlich 1.000 neue Bäume zu pflanzen. Zugleich gingen zwischen 2018 und 2024 acht Quadratkilometer Grünfläche verloren, das ist so groß wie 1.120 Fußballfelder.
Das oft als „grüne Oase“ wahrgenommene Leipzig ist insgesamt versiegelter als man vielleicht denkt. Zwischen 2018 und 2024 stieg der Anteil betonierter und asphaltierter Flächen von 29,2 auf 31,2 Prozent – ein Zuwachs von etwa sechs Quadratkilometern.
Hashtag#Stuttgart hingegen, oft als Inbegriff einer Industriestadt wahrgenommen, überrascht: Seit 2018 nahmen die Grünflächen immerhin um einen Quadratkilometer hinzu, das sind etwa 0,5 Prozent der Stadtfläche. Bemerkenswert ist die gezielte Entsiegelung in bereits stark bebauten Vierteln wie dem Europaviertel oder rund um das Rathaus. Doch insgesamt steigt auch in der baden-württembergischen Hauptstadt die Versiegelung um einen Quadratkilometer an.“
Hier gehts zur Studie und zu den sehr eindrücklichen Satellitenbildern.
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