Katja Diehl steht mit geschlossenen Augen und ruhigem Gesichtsausdruck vor einem Luftbild von Borkum, einer Nordseeinsel mit breitem Sandstrand und blauem Meer. Sie trägt eine hellblaue Jacke, ein schwarzes Oberteil und weiße Sneaker. Vor ihr hält sie ein rundes Protestschild mit einem durchgestrichenen Symbol für eine Öl- oder Gasförderplattform – deutliches Zeichen gegen fossile Infrastruktur. Das Bild visualisiert ihren Protest gegen geplante Gasbohrungen vor der Küste und unterstreicht die Forderung nach einem konsequenten Ende fossiler Abhängigkeit.

„Alle Pläne gecancelt – Warum ich morgen bei den Protesten gegen die Gasbohrungen vor Borkum stehe“

Mein Terminkalender für morgen war gut gefüllt – und leert sich nun.

Weil es gerade wichtiger ist, mit Menschen an der Küste zu stehen, die sich der fossilen Maschine in den Weg stellen.

Vor sollen neue Gasbohrungen stattfinden – mitten in einer , die längst globale Realität ist.

Während Deutschland laut aktuellem Bericht des Bundesumweltministeriums seine Klimaziele für 2030 voraussichtlich nicht erreichen wird, plant ein niederländisches Unternehmen, vor einer deutschen Nordseeinsel neue fossile Infrastruktur zu schaffen.

Deutsche Umwelthilfe:

„Der jährliche Erdgasbedarf in Deutschland betrug zuletzt rund 90 Milliarden m3. Das vor Borkum geförderte Gas, das an Deutschland verkauft werden würde, würde weniger als ein Prozent dieses Bedarfes abdecken. Diese Menge könnte die deutsche Abhängigkeit von anderen Gasimporten also nicht maßgeblich reduzieren und ist deshalb für unsere Energieversorgungssicherheit vollkommen unerheblich. Für die Artenvielfalt in der Nordsee hätte eine weitere Industrialisierung verheerende Folgen. Wertvolle Riffe und bedrohte Tiere wie der Schweinswal dürfen nicht zu den Opfern der fossilen Industrie werden.“

Das ist mehr als ein klimapolitisches Versagen – es ist ein Symbol für das Festhalten an einem System, das unsere Lebensgrundlagen zerstört.

Dieser Rückschritt hat einen Preis. Und den zahlen nicht die Märkte – sondern Menschen, Ökosysteme und künftige Generationen.

Auch Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich zuvor öffentlich gegen die Bohrungen ausgesprochen.

Wer heute noch neue Gasfelder erschließen will (und das in einem Naturschutzgebiet wie dem Wattenmeer!), handelt gegen den 1,5-Grad-Pfad – und gegen jede wissenschaftliche Evidenz.

Ich fahre, weil ich an der Seite derer stehen will, die morgen auf der Straße, im Watt und am Strand zeigen:

Wir lassen das nicht zu.

Für sauberes Wasser. Für intakte Küsten. Für kommende Generationen.

Für eine Zukunft, die sich nicht weiter in fossilem Sand verläuft.

Wandel passiert nicht nur auf Konferenzen.

Er beginnt dort, wo Menschen laut bleiben, wenn andere leise werden.

Morgen bin ich Teil dieses konkreten Protests.

Weil man manchmal laut Nein sagen muss, damit eine andere Welt überhaupt denkbar bleibt.

Wen treffe ich vor Ort?

2 Antworten zu „„Alle Pläne gecancelt – Warum ich morgen bei den Protesten gegen die Gasbohrungen vor Borkum stehe““

  1. Avatar von Kristina
    Kristina

    Ich bin gerade auf der Insel und werde dort hinkommen. 🙂

    Hab mich zwar gestern etwas zerlegt (umgeknickt ), aber das Insel-Krankenhaus konnte mir schon ein Hilfsmittel verschreiben und mit Fahrrad bin ich dann trotzdem gut mobil. Das entlastet den Knöchel sogar


    1. <3 es war so schön!!


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