Meine Keynotes werden deutlicher und ich nochmal mehr angstfreier. Das habe ich auch gestern beim Frühlingsempfang der Grünen in Stuttgart gemerkt, wo ich 40 Minuten Input zu meinen Gedanken menschenzentrierter Mobilität gab.
Dabei habe ich auch thematisiert, wie ein Februar mit Morddrohungen, Diffamerierung und Hetze gegen meine Person für mich war. Bis heute bekomme ich Mails und Kommentare, auch wenn es bei weitem nicht mehr die schlimmen Ausmaße hat.
Dass die Hater das tun, ist das eine.
Dass mangelnde Solidarität mit mir und dem, was ich ausspreche (aka. Fakten und daraus folgendes logisches Handeln mit dem Menschen im Mittelpunkt – und NICHT dem Auto) UND die Tatsache, dass ich einige von ganz wenigen Frauen bin, die so klar adressieren, ist das andere.
Viele sprechen immer noch vom „Angebote schaffen“, „alle mitnehmen“ (als ob das je geschehen wäre, denn so funktioniert Demokratie nicht), bei kleinster Gegenwehr werden Verkehrsversuche wie die Friedrichstraße in Berlin eingestampft und in Hamburg die Ausweitung von Anwohner:innenparkzonen gestoppt. Interessant ist, dass stets auf Autofahrer:innen, „den Handel“, „die Industrie“, „das Handwerk“ gehört wird, wenn diese Zweifel an den notwendigen Veränderungen anmelden – und dass auf die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen ohne Auto immer noch nicht gehört wird.
Wie konnte es zu dieser Schieflage kommen?
Letztlich fehlt in der Debatte eine ganz wichtige ehrliche Komponente:
Es geht eben NICHT um Mobilität, sondern um Privilegien, die wieder in die Gemeinschaft zurückgegeben werden müssen.
🤑 Milliardenschwere fossile Subventionen für das Auto, das exklusive Wege und Abstellflächen hat, öffentlichen Raum, der eigentlich allen Menschen gehört.
🏎 Auto als Hobby oder Statussymbol. Es gibt immer mehr Haushalte mit über drei Autos, die Zahl der Autos in Deutschland steigt deutlich schneller an als es die Bevölkerung tut.
❤️ Und dann sind da noch die Menschen, die durch das Abschaffen von Bus- und Bahnlinien, durch das Fehlen sicherer Radwege und barrierefreier Fußwege, durch unsichere öffentliche Räume, zu denen auch Haltestellen und Busse gehören, an ihrem Wunsch nach klimagerechter Mobilität aktiv gehindert werden – und im Auto sitzen.
❓ Worüber unterhalten wir uns stattdessen?
Absurde Kraftstoffe, die die FDP in Tanks von neuen Pkw füllen will, es ist sogar möglich, dass der kleinste Partner unserer Ampelkoalition den europaweiten Verbrennerstopp ausbremst. Wenn das möglich wird, ist in Europa – durch uns!!! – jedwedes gemeinsames Ziel für Klimagerechtigkeit in Gefahr. Beschämend.
👩🎤 Ich bin trotz aller Stürme der letzten vier Jahre immer noch da. Mich bekommt niemand klein. Aber meine Kraft ist nicht unendlich. So musste ich heute leider die Lesung in Freiburg absagen, weil ich keine Stimme mehr habe.
❗ Ich werde aber nicht mehr akzeptieren, dass Sie mich mit der Adressierung der Wahrheit und des Notwendigen alleine lassen.
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