Wo fange ich an?
Damit mit, dass ich mehr denn je auf Unterstützung angewiesen sein werde?
Mit meiner Müdigkeit, die ersten „Leaks“ aus den Verhandlungen der neuen Bundesregierung überhaupt zu kommentieren?
Mit dem Überdruss, sich mit einer rückwärtsgewandten und visionslosen Politik zu beschäftigen?
Mit der Gewissheit, dass ich mich in Zukunft wohl noch mehr von „Ruhm und Ehre“ ernähren muss, eben WEIL ich Visionen habe?
Im „Spiegel“ sagte Willy Brandt 1980 während des Bundestagswahlkampfes:
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“
Und diese Haltung scheint bis heute Jene anzulocken, die in den Bundestag einziehen.
Allerorten, auch in der Ampelregierung, hieß es, dass es Realpolitik brauche.
Aber was soll das sein?
Und was sagt es aus, dass eine Linke, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehend, aber eben auch in bestimmten Bereichen visionär denkend das System in Frage stellt, so viele Stimmen erhielt?
Ist der Bedarf an mitreißenden Visionen vielleicht höher, als alle Realpolitiker*innen glauben (wollen)?
Waren deswegen so viele von SPD und Grünen noch nicht mal in der Lage, nach der Rede von Gregor Gysi zu applaudieren – manche von ihnen verschränkten sogar demonstrativ die Arme?
Ist „Vision“ ähnlich wie „Aktivismus“ und „radikal“ wieder zu etwas geworden, was ursprünglich positiv konnotiert und jetzt abwertend betrachtet wird?
Ich mache mir Sorgen.
Dass es wieder an den Lebensrealitäten der Mehrheit vorbeigehen wird in Sachen Verkehrspolitik.
Burkhard Horn hat gestern von der Studie „Mobilität in Deutschland“ berichtet, die zeigt, dass sich auch ohne besondere staatliche Anreize das mobile Verhalten der Menschen verändert!
In die richtige Richtung!
Was wäre möglich, wenn sie die richtigen Anreize erhielten?
Raus aus allen fossilen Autosubventionen, Tempolimits von Autobahn bis Stadt, die Schwächsten in den Fokus nehmend (Kinder, Behinderte, Alte, Arme).
Oder auch so einfache Dinge, wie das so genannte Verbrenneraus NICHT in Frage zu stellen.
Sie sehen mich ratlos.
Auch, was meine persönliche Zukunft angeht.
Wie schauen Sie auf das, was da kommt!?
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Was jedoch nicht geschehen wird:
Dass ich tatenlos werde!
Denn ich glaube daran, dass kommunale Mobilitätswende auch ohne Bundespolitik gestaltet werden kann. Weil ich so viele kennenlernen durfte, die visionär und zum Wohle ihrer Bürger*innen agieren.
Daher freue ich mich, wenn Sie meine Zuversicht stärken und meinen wöchentlichen Newsletter und damit meine She Drives Mobility Academy abonnieren!
Diesen Sonntag gibt es gleich DREI fantastische Interviews:
– Henrik Falk – jetzt Vorstandsvorsitzender der BVG – teilt seine Idee vom Hamburg-Takt.
– Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, teilt seine Vision einer sozial gerechten Mobilität als Teil einer zukunftsfähigen Stadt.
– Jürgen Geuter reflektiert über den Einfluss von Technologie auf Mobilität und Gesellschaft.
Wir schaffen das!
Hier geht es zu den Abos, ich empfehle das für 24 Euro im Monat für fünf Personen, die dann gleich als Gruppe die Inhalte gemeinsam diskutieren können!

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