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Video Autokorrektur-Gedanken: Sind die Manager:innen der Hemmschuh der Autoindustrie?

Was mich an meinen Lesungen begeistert ist die Tatsache, dass bei nahezu der Hälfte aller Termine neue Bündnisse entstehen. Aber auch ein Safe Space, in dem Menschen ihre furchtbaren Erlebnisse des Pkw-Verkehrs in Deutschland teilen.

Immer mehr von ihnen sind auch pandemiebedingt nicht mehr bereit zu fliegen, wollen im Urlaub Nahziele entdecken und stellen fest:
– sogar Radurlaub ist nicht überall möglich
– geschweige denn Radfahren im Alltag
– Barrierefreiheit ist noch nicht mal im Ansatz umgesetzt, erst recht nicht bei neuen Mobilitätsformen
– Ängste werden nicht ernstgenommen, geschweige denn aktiv reduziert
– Preise stärken den Stärksten, das Auto
– Leasingangebote für Verbrenner-Pkw sind aktuell billiger als jede Bahnfahrkarte

Das ist furchtbar!

Aber wie gesagt, es gibt auch das Gefühl von Teambuilding. Von lasst uns laut werden und einfordern. Leser:innenbriefe und Mails an Abgeordnete schreiben – und das ist toll! Momentan ist bei zu vielen Themen, die unsere Zukunft entscheiden, das Schweigen Jener, die was verändern könnten, brüllend laut. Wie ich in meinem Newsletter thematisiere: Gerade auf „Events“, die sich angeblich der Zukunft, aber doch eher dem #Greenwashing widmen. Lassen Sie uns diesen fern bleiben und neue Bündnisse begründen, die nicht nur einen Tag für Likes, sondern langfristig für Veränderung sorgen.

Und nun zur Anekdote.
Ein Herr von der IG Metall, der für die Transformation der Branche ist („Vielleicht werden wir Weltlieferant für Rollatoren? Die Maschinen dafür haben wir!“), war bei meiner Lesung und verrit, dass mein Buch bei ihnen im Büro liege. Er sah den Hemmschuh der Transformation nicht bei den vielzitierten Arbeiter:innen, sondern bei den Hochqualifizierten – denen er neue Tätigkeitsfelder oder einem ähnlich dem Kurzarbeiter:innengeld bezahlten Ausgang wünscht. Schräg vor ihm saß der Besitzer eines Handwerkerbetriebes, dem die gut Ausgebildeten vor Jahren durch die Autoindustrie mit Geld weggelockt worden sind – und die er heute schmerzlich benötigt. Um Photovoltaikanlagen und andere sinnvollere Dinge als Autos zu bauen.

Wie gut das tat!
Und das möchte ich teilen.

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