Screenshot von YouTube, der das Video und die aktuelle Zahl der Abrufe zeigt.

Nerv getroffen? „Danke“-Video an Bahnmitarbeiter*innen hat nach 20 Stunden bei YouTube 7.000 Aufrufe.

Wow – ich habe durchaus mal kleine Videos mit Hunderten Aufrufen, dass ich Tausende erreiche, ist neu.

Das ist hier ist kein Fishing for compliments, sondern einfach mal ein Denkanstoß, der schon lange in mir arbeitet.

In den letzten Wochen haben mir viele fremde Menschen gesagt, dass sie es schön finden, dass ich so freundlich und fröhlich bin. Das bin ich – keine Frage, ganz schlechte Tage erkennen nur Freund*innen, denn das sind die, an denen ich schweigsam bin 🙂

Ich sehe Hass und Neid und Missgunst und schlechte Laune verteilen als Konzepte an, die weder mir noch anderen etwas bringen. Außer einem NOCH schlechteren Tag. Fürwahr, das habe ich nicht immer so gehalten. Auch, weil ich mich in Umgebungen aufhielt, wo das gemeinsame negative Äußern gegenüber Dritten der „Kitt“ war, der die (Büro-)Gemeinschaft zusammenhielt.

Aber das ist lange her und auch damals war das gegen meine Natur.

Warum hole ich so lange aus?

Viele dieser Äußerungen erhielt ich in Bussen und Bahnen, an Bahnsteigen und in Servicezentren von öffentlichen Verkehrsunternehmen. Einmal, in einem Bahnbistro, sagte mir der Herr vom Service:
„Sie sind heute die erste Person, die mir sofort fröhlich entgegentritt. Danke!“ Er sagte das einfach so nebenher, als sei das nichts Ungewohntes. Es war nach vier Uhr nachmittags.



Daher habe ich schon lange das Bedürfnis, mich Jenen zuzuwenden, die in diesem bewusst marodierten System arbeiten, das einmal das Beste der Welt war.
Ich habe hohen Respekt für euch allen (ich hoffe, das du ist ok).
Ihr macht mir das Leben leichter.
Nie, einfach NIE könnte ich mein Leben so gestalten, wie ich das jetzt tue, wenn ich auf ein Auto angewiesen wäre. Tatsächlich (dass das mal möglich ist!) mache ich mir mittlerweile große Sorgen, was ist, wenn es immer weiter schlechter wird, weil das Auto in Politik und Gesellschaft im Kopf parkt.

Was mache ich, wenn die Bahn so unzuverlässig wird, dass ich nicht mehr „mit ihr arbeiten kann“?

Erste Menschen haben dies bereits anerkennen müssen: Dr. rer. medic. Mark Benecke, international bekannter Forensiker, verfasste jüngst einen Post bei Instagram, dass er die Zahl seiner öffentlichen Auftritte zurückfahren werde, da die Bahn ihn immer öfter zu unzuverlässig sei. Menschen wie Mark „können sich das leisten“, was aber ist mit all Jenen, die untrennbar mit der Bahn verbunden sind, weil diese sie täglich zu ihrem Job, ihren Liebsten, ihren Pflegebedürftigen… bringt?

Aber vor all dem steht meine tiefe Demut, die ich empfinde, dass ich mich auf Menschen, die in und an den Bahnen und Bussen arbeiten, verlassen kann. Mehr als auf die autozentrierte Politik, mehr als auf unsere Gesellschaft, die Menschen ohne Automobilität unsichtbar und stumm schaltet, mehr als auf eine Autoindustrie, die weiterhin auf das privat besessene Auto setzt, anstatt neue Geschäftsmodell zu entwickeln.

Ich danke euch.
Von Herzen.
In all diesen kleinen und großen Katastrophen seid ihr der Anker, habt Humor und löst (fast) alle Herausforderungen mit großer Kompetenz.

Deutsche Bahn
Michael Peterson bitte weitergeben 🙂

2 Antworten zu „Nerv getroffen? „Danke“-Video an Bahnmitarbeiter*innen hat nach 20 Stunden bei YouTube 7.000 Aufrufe.“

  1. Avatar von Claudia

    Einfach nur danke für diesen tollen wertschätzenden Beitrag !

    Wir wissen das zu schätzen! Endlich mal etwas positives und emphatisches Danke!


    1. wie schön! das freut mich sehr Claudia!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dir gefällt, was ich tue?

Unterstütze mich gern! Du und ich: Wir sind ein Kollektiv!

Detailbeschreibung ausklappen

Ich freue mich sehr, wenn meine Arbeit dir Mehrwert bietet und du mich dabei unterstützen möchtest!

Um meine Projekte langfristig fortsetzen zu können, möchte ich mir ein Grundeinkommen sichern. Seit einiger Zeit habe ich ein unterstützendes Team um mich aufgebaut: Jemand kümmert sich um meine E-Mails, eine andere Person übernimmt meinen Instagram-Account, und ein weiterer Mensch mixt meinen Podcast ab. Auch mein Steuerberater und meine Rechnungsfee gehören dazu. Dieses Outsourcing entlastet mich enorm, bringt aber natürlich auch Kosten mit sich. Deshalb möchte ich im ersten Schritt diese Kosten decken und freue mich über jede Unterstützung.

Exklusive Inhalte und virtuelle Treffen

1 × wöchentlich schaue ich in den Rückspiegel: Wo stehen wir in der Mobilitätswende? Und gebe Abonnent:innen exklusive Inhalte.

Detailbeschreibung ausklappen

Für nur fünf Euro pro Monat erhältst du meinen wöchentlichen Steady-Newsletter. Es gibt auch weitere Pakete, die Gastzugänge oder größere Pakete für Unternehmen beinhalten, die bis zu 20 Zugänge für Mitarbeiter:innen oder Kolleg:innen bieten. Bei den größeren Paketen ist ein virtuelle