Ich halte das Magazin vor mein Gesicht in meiner Küche.

Katja zu Gast bei Zeitzeichen: Interview zum neuen Buch und Rezension

Liebes Team von Zeitzeichen, danke für das tolle, wertschätzende Gespräch und die wundervolle Kritik zu meinem zweiten Buch. Ich merke immer mehr meine Sehnsucht nach „Raum“ für meine Themen. In längeren Gesprächen ist es so viel einfacher, die Verflechtungen der Problematik unseres autozentrierten Politik- und Gesellschaftssystem zu entwirren.

Und zu zeigen: Mobilitätswende ist ein Klima- UND Gerechtigkeitsprojekt.

Doch mit Letzterem fängt das Problem schon an: Nicht allen ist Gerechtigkeit wichtig. Viele haben Angst vor dem Verlust von Privilegien, den die Veränderung bringen muss, wenn sie allen gut tun soll. Der absurde und kopflose Rollback von Parteien wie der FDP in diesem Thema zeigt, dass diese Angst bis in die höchsten politischen Ämter dieses Landes reicht.

Ich nehme diese Ängste ernst, ich zeige gern, wie toll es werden wird! Aber dafür bedarf es zwei Voraussetzungen: Dass diese Männschen mir endlich auch mal begegnen und mir zuhören wollen. Wir einander zugewandt in Wertschätzung uns austauschen. Aktuell vermeiden diese das noch. Daher können sie nicht im Fokus meines Wirkens stehen.

Dort stehen grad all Jene, die nicht Auto fahren können oder wollen, die in ihrer Freiheit und Gesundheit durch die Autozentrierung hochgradig eingeschränkt und wie Bürger*innen 3. Klasse behandelt werden.

Ich empfinde tiefe Demut, für euch in Räumen zu sein, die euch verschlossen bleiben oder die ihr nicht betreten könnt, weil ihr dafür keine Kapazitäten habt.

Und an Magazinen wie dem Zeitzeichen Magazin merke ich, dass auch die Kirchen immer vehementer an meiner Seite stehen. Das tut gut!

2 Antworten zu „Katja zu Gast bei Zeitzeichen: Interview zum neuen Buch und Rezension“

  1. Avatar von Spürmeise
    Spürmeise

    Die FDP macht es sich da einfach, sie bedient sich aus ihren urdeutschen Quellen wie etwa bei der „Forderung des Korpsführers* an die Kommunen, auf allen öffentlichen Plätzen kostenloses Parken zu erlauben.“
    *) Adolf Hühnlein, NSKK (später Ehrenbürger der Stadt Bayreuth)

    Gleichzeitig passt auch folgendes zur politischen Urheimat der FDP: „Als Zeichen der Verkehrsfreundlichkeit wertete das NSKK die 1934 vollzogene Aufhebung sämtlicher Geschwindigkeitsbeschränkungen. Verkehrsschilder, die ein Tempolimit vorgaben, wurden vom NSKK als „Verkehrsbehinderungsschilder“ bezeichnet.

    Der NS-Kurier vom 17. Februar 1936 titelte entsprechend „Die Straße gehört dem Auto“ und triumphierte, dass die Zeiten vorbei seien, wo Fußgänger sich als Herren über die Straßen fühlen durften.

    Zitiert aus Dorothée Hochstetter (2005): Motorisierung und „Volksgemeinschaft“: Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) 1931-1945


    1. da schüttelt es mich beim Lesen, danke für die Hinweise!


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