Screenshot der Pressekonferenz.

Klage gegen Meta: Jürgen Resch zieht vor Gericht gegen Untätigkeit der Plattform in Sachen Bedrohung.

Mein Tag begann heute als Gästin auf dem Podium der Pressekonferenz der Deutschen Umwelthilfe. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch klagt auf Schließung von Facebook-Gruppen, in denen regelmäßig zu Gewalt und Mord aufgerufen wird.

Ich hoffe sehr, dass es bald der Vergangenheit angehören wird, dass Opfer diese Wege gehen müssen – denn sie sind zeit- und kostenintensiv. Und es ist für mich klares Zeichen des „Nichtwillens“ und ekelhaftem Geschäftsmodell, WIE hoch die Hürden für Opfer von Hatespeech sind, Bedrohliches und Diffamierendes löschen zu lassen. So weigert sich Facebook, eine von Mitarbeitern der Automobilbranche administrierte Gruppe mit mehr als 50.000 Mitgliedern zu schließen, in der immer wieder Gewalt- und Morddrohungen gegen Jürgen gepostet werden und teils wochenlang stehen bleiben. In der Pressekonferenz wurden diese vorgelesen, es erschüttert, dass explizite Gewalt- und Mordfantasien nicht zu Konsequenzen führen. Mehr als 300 Strafanzeigen und alle bisherigen Kontakte zu Meta haben zu keiner Beendigung der Drohungen gegen DUH-Mitarbeiter:innen geführt. Stellvertretend für diese, aber auch für Menschen wie mich geht Jürgen nun vor Gericht.

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Wir haben verdeutlicht, wie konkret die Bedrohungen sind. Ich selbst bin noch nicht mal bei Facebook, werde aber immer wieder von Dritten darauf hingewiesen, dass dazu aufgerufen wird, meine Lesungen „aufzumischen“. Das verunsichert Veranstaltende und kann sogar zu Absagen und damit Einnahmeverlusten führen. Geschätzt drei Arbeitstage hat es mich im Februar gekostet, alle Mordrohungen und weiteren Bedrohungen zu dokumentieren, anzuzeigen und mit meinem Anwalt zu besprechen. Ich war im Februar nicht in der Lage zu arbeiten. Sicher ein gewünschter Nebeneffekt meiner Hater: Mir Einnahmen zu verunmöglichen. Neben der psychischen Belastung, die solche Bedrohungen natürlich erzeugen, ist da auch der Mehraufwand, der bei den Opfern entsteht, die Aussichtslosigkeit in Sachen Opferschutz und der Verlust von Aufträgen.

Und natürlich erinnere ich mich als Hamburgerin sehr genau daran, was innerhalb von Stunden passiert, wenn du Andy 1 Pimmel nennst. Da ist einfach zweierlei Maß, was nie angemessen ist. Schon gar nicht bei echter Bedrohung, wie sie in der Pressekonferenz Thema war.

Dass nicht agiert wird, weitet die Grenzen des Sagbaren und damit des Machbaren. Das akzeptieren wir nicht. Vor allem auch nicht, weil schon so viele tolle Stimmen verstummt sind aus Angst vor dieser Bedrohung. Sie ist eine Gefahr für unsere Demokratie, umso entschiedener sollten wir uns dieser entgegenstellen.

Danke Jürgen, dass du diesen Weg für uns gehst!

Ich freue mich, wenn ihr uns dabei unterstützt – das ist hier möglich.

Hier gehts es zur Pressemitteilung der Umwelthilfe.

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