Anke Engelke machte monatelang ein „Praktikum“ bei der Deutschen Bahn – so erzählte sie es jedenfalls im Mai bei „3 nach 9″ und in ihrem SWR-Podcast. Sie kontrolliere Tickets, bringe Getränke, wolle „kommunizieren“, wie toll die Menschen seien, die sich um Fahrgäste kümmern. Das Publikum war begeistert von so viel persönlichem Engagement.
Die Auflösung: Es war Werbung.
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Diese Woche stellte die Bahn ihre Mini-Serie „Boah, Bahn!“ vor – mit Anke Engelke als Zugchefin Tina. Was als privates Engagement verkauft wurde, entpuppt sich als professionelle Werbekampagne mit Regisseur Arne Feldhusen („Stromberg“, „Ladykracher“).
Schleichwerbung im Öffentlich-Rechtlichen?
Besonders problematisch: Engelke nutzte öffentlich-rechtliche Plattformen – die Radio-Bremen-Talkshow, ihren SWR3-Podcast – um freundlich über ihren Werbepartner zu sprechen. Der Werbevertrag war zu diesem Zeitpunkt längst unterschrieben. Sie sagte selbst im Podcast, es gebe „ein schönes Projekt“, sie hätten schon „gedreht“. Nur dass es Werbung war, erwähnte sie nicht.
Diese kostenlosen Werbeflächen im Öffentlich-Rechtlichen sind Gold wert. Und Engelke behauptet heute noch: „Ich mach gar nicht PR.“ Sie verstehe sich „schon als Schauspielerin“. Technisch korrekt – aber eben eine mit Werbevertrag.
Die Doppelmoral der Verkehrswende
Hier wird es bitter: Menschen wie ich, die 24/7 für die Verkehrswende arbeiten – ehrenamtlich, in Initiativen, in der Politik, in der Bildungsarbeit – sind meilenweit davon entfernt, solch lukrative Geschäftsbeziehun…


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