Ich habe mich entschieden, die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrer Klage gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta zu unterstützen – und ich möchte euch bitten, das auch zu tun.
Warum ich das tue
Vielleicht wisst ihr, dass ich mich für Umwelt- und Klimaschutz einsetze. Was ihr vielleicht nicht wisst: Menschen, die sich engagieren – für die Umwelt, für Gerechtigkeit, für eine bessere Zukunft – werden täglich im Netz bedroht, beleidigt und sogar mit dem Tod bedroht. Und das ist kein Zufall, sondern Teil einer Strategie.
Die Zahlen sind erschreckend
Eine Analyse von HateAid zeigt, wie systematisch das abläuft:
Als ich bei Anne Will über Verkehrswende sprach, wurde ich in einer rechtsextremen Blase auf Twitter bis zu 230-mal pro Stunde erwähnt – mit Hass, sexistischen Kommentaren und Morddrohungen. Im gesamten Februar 2023 gab es über 9.000 Hass-Tweets gegen mich. Dabei waren nur 600 hochaktive Accounts für die Hälfte dieser Attacken verantwortlich.
Rechtsextreme haben Klimaschutz als Thema für sich entdeckt. Sie mobilisieren gezielt gegen Menschen, die sich für eine ökologische Wende einsetzen. Das ist der wichtigste Ort für die Verbreitung ihrer Ideologien geworden – und Plattformen wie Meta schauen zu.
Auf Facebook wird konkret zu Gewalt aufgerufen
Auf Facebook gibt es eine Gruppe namens „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe“ mit über 50.000 Mitgliedern. Dort wird nicht diskutiert – dort wird zu Gewalt aufgerufen. Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH, erhält nahezu täglich Morddrohungen. In der Gruppe stehen Sätze wie: „Wenn man das aufteilt, kann ein Auftragskiller doch gar nicht so teuer sein.“ Ein Foto von sechs Patronen mit dem Spruch „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf – Heckler & Koch“ steht dort seit Wochen unzensiert.
Meta schaut zu – und verdient daran
Die DUH hat über 300 Strafanzeigen gestellt. Die meisten werden nach Jahren ohne Ergebnis eingestellt. Meta weigert sich, diese Hassräume zu schließen. Stattdessen verweist der Konzern darauf, dass man ja Strafanzeige stellen könne. Aber das ist kein Opferschutz!
Das Problem: Wenn Plattformen sich aus jeder rechtlichen Haftung stehlen können, wird das Internet zum rechtsfreien Raum für organisierte Hasskampagnen. Die Täter*innen wissen das und nutzen es strategisch. Sie organisieren sich in Gruppen, koordinieren ihre Angriffe und überziehen Menschen mit Hasswellen – Tag für Tag, Stunde für Stunde. Studien belegen: Wer sich zu Klimathemen äußert, erlebt besonders oft Hass und digitale Gewalt.
Es geht um uns alle
Diese Klage ist nicht nur für die DUH. Sie ist für alle Menschen, die sich engagieren und dafür angefeindet werden. Für Klimaaktivistinnen wie Carla Reemtsma und Luisa Neubauer, für Mobilitätsexpertinnen wie Katja Diehl, für Politikerinnen wie Ricarda Lang, für Creatorinnen wie Charlotte Weise – und für alle, die ihre Stimme für eine bessere Welt erheben wollen, ohne Angst haben zu müssen.
Die Strategie dahinter: Rechtsextreme und rechte Akteurinnen nutzen klimapolitische Debatten gezielt, um zu mobilisieren, zu spalten und die Demokratie zu destabilisieren. Sie bauen Feindbilder auf, schüren bewusst Ängste und machen den Klimaschutz zum „Kulturkampf“. Expertinnen warnen: „Wie bereits in der Coronapandemie sind damit erhebliche Mobilisierungs- und Radikalisierungspotenziale verbunden.“
Wenn wir Hass im Netz als normal hinnehmen, ermutigen wir Rechtsextreme und Gewalttäter*innen im echten Leben. Menschen werden gezielt mundtot gemacht. Stimmen verstummen. Der demokratische Diskurs wird zerstört.
Was ich von euch möchte
Bitte stellt euch mit eurer Unterschrift hinter diese Klage. Zeigt, dass ihr nicht wollt, dass große Konzerne am Hass verdienen. Zeigt, dass ihr an der Seite derer steht, die sich für eine bessere Zukunft einsetzen.
Die Klage läuft bereits, aber je mehr Menschen ihre Unterstützung zeigen, desto stärker ist das Signal: Hass und Hetze im Netz dürfen nicht länger geduldet werden!
👉 Hier könnt ihr unterschreiben.
Es dauert nur eine Minute – aber es ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität.
Warum das wichtig ist
Ich weiß, dass wir alle viele Themen haben, die uns beschäftigen. Aber wenn wir zulassen, dass Menschen für ihr Engagement bedroht werden, dann verstummen Stimmen, die wir dringend brauchen. Dann gewinnen die, die mit Angst und Gewalt arbeiten.
Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der Menschen sich trauen, ihre Meinung zu sagen und sich für das einzusetzen, was richtig ist – ohne Angst vor Gewalt haben zu müssen.
Deshalb klage ich mit. Und deshalb hoffe ich, dass ihr das auch tut.
Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, das zu lesen. Und danke, wenn ihr unterschreibt.
Gemeinsam sind wir stärker als der Hass.
P.S.: Organisationen wie HateAid, foodwatch, Ichbinhier und der WEISSE RING unterstützen diese Klage ebenfalls. Das zeigt, wie wichtig dieses Thema über Umweltschutz hinaus für unsere gesamte Gesellschaft ist.
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