Cover meines Podcasts. Dunkelblau, hellblaue Schrift She Drives Mobility.

Claudia Kemfert, Wolfgang Lucht: Wie bekommen wir in reaktionären Zeiten „das Klima“ zurück in die Politik?

„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“. Schon gelesen? Meinen Podcast schon abonniert? Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Meine aktuellen Lesungen und Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an backoffice@katja-diehl.de.

In dieser Folge blicke ich mit Energieökonomie Claudia Kemfert, DIW-Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt, und dem Experten für systemische Umweltfragen Wolfgang Lucht vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, zurück auf 2024 und auf das, was JETZT helfen würde, sich wieder auf die richtigen Themen zu fokussieren. Gemeinsam beleuchten wir verschiedene Facetten von politischen Hürden bis zu gesellschaftlichen Dynamiken, die eine gerechte und nachhaltige Transformation erschweren oder vorantreiben können. Unser Ziel: Nicht nur Analysen liefern, sondern auch ermutigende Perspektiven. Von der Kraft kleiner individueller Beiträge bis zur subversiven Macht von Ideen – und vor allem, dass Engagement und Zusammenarbeit die Basis für echten Wandel bilden. 

Wissenschaft und Aktivismus: Gegen den Widerstand

Wie gehen wir als Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen mit einer zunehmend wissenschaftsfeindlichen und polarisierten Umgebung um? Wolfgang erklärt, wie wichtig es ist, auch als Minderheit am Wandel festzuhalten, während wir gemeinsam über neue Strategien für Kommunikation und Organisation sprechen. Wolfgang bringt Suffizienz als mutige Strategie ins Spiel, und Claudia erklärt, welche politischen und gesellschaftlichen Hürden wir noch überwinden müssen. 

Dezentralisierung statt Ablenkung

Warum schaffen es Randthemen wie Atomkraft immer wieder, wichtige Debatten zu verdrängen? Wolfgang entlarvt die Mechanismen dieser Ablenkungsdebatten, während Claudia die Vorteile von Bürgerräten und der stärkeren Einbindung von Bürger*innen betont. Ich schildere zudem, wie progressive Ideen, wie sie der grüne Oberbürgermeister von Hannover – Belit Onay – vertritt, trotz Widerständen Erfolg haben können. 
Wie schaffen wir Politik, die inspiriert?
Wir sprechen über mutige Führungspersönlichkeiten wie Leonore Geversler und Anne Hidalgo, die durch ihre Visionen ganze Städte und Länder verändern. Gemeinsam überlegen wir, wie wir innovative Ideen in der Politik verankern und die Demokratie stärken können. 

Demokratie, Werte und Verantwortung

Wolfgang zeigt, wie ökologische Verantwortung und demokratische Werte wie Gleichheit und Solidarität Hand in Hand gehen müssen. Wir diskutieren, warum wir uns von kurzfristigen Denkmustern lösen und auf langfristige, gerechte Lösungen setzen müssen.  Wolfgang hebt die Kraft weiblicher Vordenkerinnen hervor, während Claudia und ich darüber sprechen, wie wichtig es ist, Perspektivwechsel zu fördern und neue Stimmen in den Diskurs einzubinden. 

Authentische Kommunikation statt polarisierender Algorithmen

Gemeinsam analysieren wir, wie Algorithmen oft zu spalterischen Narrativen führen und warum wir stattdessen auf menschliche Geschichten und gemeinsame Werte setzen müssen. 

Unsere Themen:

  • Klimagerechtigkeit und Planetare Grenzen: Wolfgang spricht über die Überschreitung ökologischer Grenzen und erklärt, warum Suffizienz – das Prinzip des „Genug“ – unverzichtbar für eine gerechte Zukunft ist. Er fordert ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, das den ökologischen und sozialen Fußabdruck gleichermaßen berücksichtigt.
  • Erfolge und Baustellen der Ampelregierung: Claudia lobt in ihrer Analyse der Ampelregierung Fortschritte im Ausbau erneuerbarer Energien, kritisiert jedoch den Stillstand bei der Verkehrswende und die populistische Debatte rund um Themen wie das Heizungsgesetz.
  • Globale Klimagerechtigkeit und individuelle Verantwortung: Zusammen mit Claudia und Wolfgang spreche ich über den Aspekt der globalen Dimension und die Notwendigkeit, Privilegien zu hinterfragen, insbesondere im Kontext von Mobilitätsmustern und Konsum.
  • Demokratie 2.0 und Bürger*innenbeteiligung: Claudia hebt die Rolle von Bürger*innenräten als innovative Möglichkeit hervor, breitere gesellschaftliche Akzeptanz und Partizipation zu fördern.
  • Systemisches Denken und Transformation: Beide betonen die Bedeutung von langfristigen Visionen und systemischen Ansätzen, um Wachstum neu zu definieren und Machtstrukturen zu hinterfragen.

Diese Episode bietet fundierte Einblicke, kritische Reflexion und pragmatische Ansätze für alle, die sich für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Mobilität interessieren. Ein Muss für alle, die verstehen wollen, warum Transformation Zeit braucht – und wie wir sie trotzdem vorantreiben können.

„She Drives Mobility“ ist 2019 mein Podcast zu Mobilität, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit aus intersektionalen Perspektive. Alle 14 Tage lade ich mir Expert*innen und Vordenker*innen ein, um die Herausforderungen und bestehenden Lösungen für eine wahlfreie Mobilität, die von Autobesitz befreit, zu beleuchten. Mit einem Fokus auf systemische und konkrete Ansätze sowie gerechte Transformationen inspiriert „She Drives Mobility“ klar, kritisch und visionär, die Veränderung schon morgen zu starten.
Schreiben Sie mir unter backoffice@katja-diehl.de, wenn Sie eine Idee oder ein Unternehmen haben, das zu meinen Werten passt und unbedingt im Podcast als Gast oder Werbung stattfinden sollte!

3 Antworten zu „Claudia Kemfert, Wolfgang Lucht: Wie bekommen wir in reaktionären Zeiten „das Klima“ zurück in die Politik?“

  1. Avatar von Libera Naslow
    Libera Naslow

    Isch over. Und Bürgerräte sind das Gegenteil von Demokratie. Selbst wenn man es „Demokratie 2.0“ nennen möchte.


    1. Magst du mir deinen Kommentar erklären? „Isch over“ verstehe ich gar nicht und Bürger*innenräte sollen die Politiker*innen in bestimmten Punkten vertiefend beraten. Was ist daran für dich kritisch?


  2. Avatar von Martin B.
    Martin B.

    In seinem Schlußwort hat Wolfgang die schwierigen Frage „Was kann man tun?“ behutsam und, wie ich meine, gut beantwortet: Nicht sein bisheriges Leben wegwerfen, nicht entwerten, aber sich trauen, seine guten Energien auch auf die wichtigen politischen Themen anzuwenden,und vor allem sich für Andere zu engagieren, und das gibt Kraft! Scheint auf den ersten Blick nichts zu tun zu haben mit „Welt retten“, hat es aber dann doch …


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