Zu Gast bei SWR2: Weshalb der Ukraine-Krieg keine Verkehrswende bringt.

Auch die steigenden Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs werden Deutschland nicht die Verkehrswende bescheren. Diese These wagt die Mobilitätsexpertin Katja Diehl im Gespräch mit SWR2. „Der Krieg wird keine neuen Erkenntnisse bringen“, behauptet sie mit Blick auf das Verhalten der Deutschen, auch wenn sie sehr hoffe, dass die Menschen aus den steigenden Preisen für Benzin, Diesel, Heizöl, Gas und Strom etwas lernen.

Weshalb der Ukraine-Krieg keine Verkehrswende bringt

Weshalb der Ukraine-Krieg keine Verkehrswende bringt

Weshalb der Ukraine-Krieg keine Verkehrswende bringt 9 Min

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Verkehrstote werden wie „eine Naturkatastraophe“ akzeptiert

Das Auto ist für Diehl, die den Podcast „SheDrivesMobility“ betreibt, wie ein Virus. Das zeige sich daran, dass die durchschnittlich acht Verkehrstoten pro Tag in Deutschland akzeptiert werden „als wäre das eine Naturkatastrophe, die man nicht ändern kann.“ Finnlands Hauptstadt Helsinki habe es dagegen geschafft, auf null Tote im Straßenverkehr zu kommen. „Da sind Kinder und Senior*innen halt mehr wert als ein Auto“, sagt Diehl kritisch.

Ihren Standpunkt, dass jeder ein Recht haben solle, ohne Auto leben zu können, verteidigt Diehl, die lange für Unternehmen der Logistik- und Mobilitätsbranche gearbeitet hat und nun unter anderem die baden-württembergische Landesregierung und das österreichische Verkehrsministerium berät, mit dem Satz: „Ich finde, wenn wir 13 Millionen Erwachsene in Deutschland ohne Führerschein haben, die sich deshalb den ‚ländlichen Raum‘ nicht leisten können, dann ist das eine ziemlich große Zahl.“

Menschen suchen ihren Wert im Auto

Neuseeland habe den Zuwachs im Straßenverkehr dadurch bekämpft, dass es die Preise im Öffentlichen Personennahverkehr halbiert habe. „Vielleicht, weil sie keine Autoindustrie haben“, gibt Diehl einen Denkanstoß.

Das Auto ist aus ihrer Perspektive „aufgeladen — emotional, durch Werbung.“ Viele definierten sich durch die Größe ihres PKW — dabei seien Fahrzeuge der Luxuskategorie oft geleast. Ihr Credo: „Wir brauchen ein Substitut in dem Sinn, dass Menschen ihren Wert in sich finden — und nicht im Auto.“

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