Ich spüre die Sollbruchstellen und sozialen Kippunkte.
Jene, die die Katastrophe noch nicht be-griffen haben oder einfach nichts ändern wollen, werden immer aggressiv
Aber auch Jene, die sich – meist gut situiert – mit einem Elektroauto durch die Welt bewegen und den Status Quo nicht hinterfragen, fühlen sich unwohl, wenn ich in ihre Komfortzone „platze“. So habe ich erstmalig, seit ich meinen wöchentlichen Newsletter anbiete, Abonnent:innen verloren, weil ich darauf hinwies, dass Antriebswende nur ein kleiner Teil einer echten Mobilitätswende ist.
Es wird mir immer wieder geraten, den elektrischen Antrieb nicht zu „verteufeln“ – dabei mache ich das gar nicht. Im Gegensatz zu unserer Bundesregierung bin ich sogar sehr deutlich, dass es im Pkw-Bereich nur vollelektrisch die Chance gibt, autark von Despoten, fossilen Brennstoffen und Lieferketten zu werden.
ABER: Wir können und dürfen NICHT 49,1 Millionen Pkw elektrifizieren, die sich im Durchschnitt nur 45 Minuten am Tag mit einer Person bewegen! Im Wort Klimagerechtigkeit steckt nicht nur CO2, sondern auch Gerechtigkeit. Diese ist im aktuellen Verkehrssystem nicht vorhanden.
Ich habe mir die Rolle der Expertin nicht ausgesucht, die ziemlich allein auf weiter Flur stehend beide Seiten der Mobilitätswende adressiert:
Push und Pull.
Ja! Es braucht dringend der Alternativen zum privaten Pkw, wer keine Alternativen hat, kann – auch wenn er:sie will – nicht aussteigen, sondern befindet sich in politisch und industriell gewollter Abhängigkeit. Diese wird leider immer noch zu oft mit einer Lösung verwechselt. „Gut, dass ich mein Auto fahre, sonst wäre ich abgehängt!“ – so der Gedanke.
Dass ein System, das sich ausschließlich auch dieses eine und hoch individuelle Verkehrsmittel verlässt, keine Freiheit gewährt in der Wahl der Mobilität, ist Fakt, dieser Fakt wird aber gern verdrängt, weil es die Werbung rund um die Autoindustrie es geschafft hat, dass wir den privaten Pkw hoch emotional und den Besitz von diesem als unerlässlich betrachten. So berichten mir Menschen, dass sie eigentlich gern Rad fahren würden – „aber wenn das meine Kund:innen sehen, dann denken diese, ich bin beruflich erfolglos“.
Wie gelingt es uns, mehr Lässigkeit in die Mobilitätsdebatte zu bringen?
Mehr Sachlichkeit, mehr Pragmatismus und vor allem:
Mehr Freude an der (Um-)Gestaltung?
Transitorte zu Lebensräumen zu machen ist ein unfassbar befriedigender Akt, gerade, wenn er vor der eigenen Haustür stattfindet. Das habe ich in Barcelona, Paris, Kopenhagen… erleben können.
Und:
Stellen Sie sich bitte bei Bedrohungen, Diffamierungen und Beleidigungen on- und offline an die Seite der Betroffenen.
Sonst verschwinden diese aus dem Diskurs.
Denn irgendwann ist es vielleicht „enough“. Oder schlicht zuviel.
Danke!
Hier gibt es alle Links von Newsletter bis Überweisung.
https://katja-diehl.com/raus-aus-meiner-komfortzone-katja-goes-crowdfunding-denn-es-ist-schwer-die-welt-ehrenamtlich-zu-retten-wenn-andere-sie-hauptberuflich-zerstoeren/
Danke an alle, die meine Arbeit, die ich kostenfrei zur Verfügung stelle, monetär wertschätzen!
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