Hallo aus dem Pustertal!
Ich habe grad noch den Gang von Bäuer:innen und ihren Kühen durch das Dorf beobachtet und Tourist:innen, die begeistert von diesem Spektakel Videos und Fotos machten. Und auch da schleichen sich natürlich die Gedanken um die Mobilität von gestern und morgen ein. Aber auch ganz viel Demut, dass ich jetzt sogar im deutschsprachigen Teil von Italien Lesungen meines Buches halten darf.
Naja, und dann fahre ich da so mit meinem Faltrad und denke: Symbolbild.
Feedback erwünscht!
Das hier ist schon die zehnte Ausgabe meines Newsletters bei LinkedIn, der eine kleine Pause einlegte, weil ich mir auf einem fünfwöchigen Interrail-Trip auch etwas Offline gegönnt habe. Immer wieder wurde ich gefragt: War das dann überhaupt Urlaub für dich? Und wieder ist es bei der Antwort Zeit für etwas Demut. Denn die Antwort lautet: Ja. Natürlich habe ich ich diese erste längere Reise nach vier Jahren im Dauerpowermodus für die #Autokorrektur mit sehr offenen Augen für die Ideen und Fortschritte der Mobilitätswende in europäischen Ländern gestaltet. Ich brauche dabei nicht mehr auf Work-Life-Balance achten, weil meine Arbeit eine Mission ist. So pathetisch es klingt – mittlerweile sage ich es ganz offen:
Ich will die Welt verbessern!
Und wenn ich mir das anschaue, was Autokonzerne grad so tun, dann scheint das bei diesen noch nicht Kernkompetenz zu sein. Was ich sehr bedenklich finde, ist zudem das devote Verhalten von Menschen, die für die Mobilitätsformen tätig sind, die Lösungen sind – und nicht wie die Pkw massive Probleme schaffen.
So war ich in dieser Woche mit einer Keynote und Panelteilnahme auf dem NAH.SH-Kongress in Lübeck – und wunderte mich doch SEHR, wieviel die Branche immer noch vom Verständnis für Menschen in Autos geprägt ist. Werdet bitte selbstbewusster! Eure Produkte solltet ihr zudem ggf. nicht mit Euro, sondern mit CO2-Ersparnis bepreisen. Spannend fand ich zudem den Hinweis von Christian Grotemeier, Professor für Mobilitätsmanagement, der neben mir auf dem Panel saß: „Ihr sollt eine Verdopplung der Fahrgastzahlen erreichen. Wisst ihr, was das im Quartal bedeutet und habt ihr das in euren Plänen inkludiert? Hier geht es um exponentielles Wachstum. Pro Quartal 1,9 Prozent mehr Fahrgäste! Bitte plant das ein. Und lasst euch nicht kurz vor dem Ziel überraschen, dass der Weg noch so lang ist.“ Funfact: Auch Christian ist überzeugter Faltradnutzer.
Unfassbar Spaß gemacht hat mir auch die Möglichkeit, vor den Menschen zu sprechen, die wahrscheinlihc noch nicht mal monatlich Lob erhalten: Die Infrastrukturverantwortlichen der Deutschen Bah, speziell hier: Die aus dem Norden der Republik. Nicht nur, dass sie während der pandemischen Situation „online“ eine neue Struktur umgesetzt haben, nein – sie waren währenddessen für uns alle da und haben Aus- und Neubau genauso vorangetrieben wie die digitale Schiene. Was mir an dem Event gefallen hat? Es gab kein „Power Point Bashing“, sondern sehr nahbare Führungskräfte, von denen es sich einige auch nicht nehmen ließen, mal wieder mit dem Mitropa-Wagen auf die Bühne zu kommen. Startpunkt ihrer Karriere beim Konzern, der heute Millionen täglich erfolgreich bewegt.
Donnerstag war ich dann auf der „größten Bühne“ so far in 2022. Waren es auch bei der DB Hunderte Menschen, so brachten es die Sustainability Days in Bozen nicht nur auf einen großen Saal, sondern auch reges Interesse im Stream. Mich freut, dass wir von dieser barrierearmen Möglichkeit der Teilhabe nicht mehr ablassen. Anreise und Organisation kann genauso schwierig sein wie das Zahlen von teueren Tickets, mich freut, dass Organisator:innen hier Möglichkeiten eröffnen, dass „die breite Masse“ auch teilnehmen kann. So war am Tag meines Vortrags der Eintritt für Schulklassen frei. Manche Lehrer:innen meldeten sich im Anschluss per Mail und wollen meine Keynote inhaltlich nachbereiten. Klasse!
Gerade erreichte mich ein sehr schönes Feedback zum zweistündigen Gespräch mit Tilo Jung („du wurdest mehr gewünscht als der Verkehrsminister!“):
Katja, ich habe grad euer Gespräch geschaut. Es war total unangenehm für mich. Im besten Sinne. Ein Autofahrer.
Hier gehts zum Gespräch:
Besonders gefreut hat mich, dass entgegen des sonstigen Bashings gegen meine Person ein Format wie „Jung und naiv“ es anscheinend schafft, dass in den Kommentaren wertschätzend mit meinen Hinweisen umgegangen wird. Danke dafür!
Und noch etwas in eigener Sache: Ich bin nominiert.
Einmal ist #Autokorrektur auf der Shortlist für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis von der Frankfurter Buchmesse und dem Handelsblatt. Wow oder? Dass ein Buch wie meines es in einen solchen Zirkel schafft, ist mir Grund für Hoffnung. Drei Ladies (inklusive mir) sind nominiert. Wir Nominierten sollen im Oktober bei der Preisverleihung für unsere Bücher pitchen, Sie können gewiss sein, dass ich diesen Rahmen NOCH sinnvoller nutzen werde. 🙂
Bei der Nominierung durch die Deutsche Umwelthilfe brauchen die mit mir Nominierten Ihre Stimme. Daher freue ich mich, wenn Sie mal auf der Seite zur Abstimmung vorbeischauen – und für die Menschen abstimmen, die Sie überzeugen.
Wichtige Podcasts habe ich dennoch produziert:
Die nächsten Termine:
- 12. September Lesung in Jena, Paradiescafé
- 13. September Lesung Magdeburg
- 14. September Podiumsdiskussion in Magdeburg
- 15. September zu Gast im internen „Morgenmagazin“ der Führungskräfte der Deutschen Bahn
- 15. September Braunschweig
- 19. September Lesung in Wuppertal
- 20. September Münster, Westfälisches Landesmuseum
Und auch immer hier:
An den Videos der Interrailreise arbeite ich noch. Aber ein paar gibt es schon 🙂
Ich freue mich auf weiteren Austausch – gerne auch auf Hinweise, was fehlt, was der Newsletter noch thematisieren sollte.
Ihre Katja Diehl
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