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Miteinander.Deersheim

„Wer den ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt beschreiben will, macht das oft über die Dinge, die es  nicht mehr gibt: keine Post, kein Friseur, kein Arzt, keine Schule, keine Einkaufsmöglichkeit. Diese Beschreibung trifft auf eine Vielzahl der Dörfer zu und doch gibt es Unterschiede. Während man in einem
Dorf seine Kraft beim Meckern ver(sch)wendet oder sich auf dem Wahlzettel Luft macht, finden andere Dörfer neue Wege.
Ende 2012 wurde in Deersheim die Kaufhalle – und damit die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Ort – geschlossen. »Was tun?«, fragten die Deersheimer/innen. »Sollen wir uns mit der Situation abfinden?
Müssen wir im Alter in die Stadt ziehen? Oder gibt es vielleicht einen anderen Weg?«
Die Deersheimer/innen haben einen anderen Weg gefunden: Mit Unterstützung des Landkreises Harz und der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck entwickelten sie die Idee von einem eigenen Dorfladen.
Nicht Familie Müller, Meier oder Schmidt sollte den Laden betreiben, sondern eine Bürgergenossenschaft.“

Um wieder mehr Versorgungsangebote im Dorfzentrum zu haben, verfolgen immer mehr Dörfer das Konzept der Mehrfunktionshäuser. Hier werden verschiedene Dienstleistungen in einem Gebäude kombiniert. Miteinander.Deersheim ist ein genossenschaftlich organisiertes, generationsübergreifendes Nahversorgungszentrum. Dort gibt es einen Dorfladen, kombiniert mit einem Friseur und einem Café, eine Markthalle und einen Multifunktionsraum für Beratung und Bildung sowie medizinische Betreuung. Was vorher in verschiedenen Gewerbeflächen stattfand, bündelt sich nun in einer. Arbeitsplätze wurden geschaffen, die Dorfgemeinschaft gestärkt.

https://www.netzwerk-buergerbeteiligung.de/fileadmin/Inhalte/PDF-Dokumente/newsletter_beitraege/4_2017/nbb_beitrag_selke_171218.pdf