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Zu Gast bei Jung und Naiv: Im Gespräch mit Tilo Jung.

Das hat Spaß gemacht – vor allem auch, weil ich endlich mal etwas länger Zeit und Raum hatte, über meine Gedanken von Autokorrektur zu sprechen.

Hier gehts zur Folge – freue mich über Feedback.

Nachtrag: Ich bin baff!

Gerade habe ich mutig in die Kommentarliste von Jung und Naiv geschaut, und sehe fast nur positive Kommentare!

Sogar Menschen, die aktuell noch Auto fahren, statuieren fast anerkennend, dass sie noch nie darüber nachgedacht haben, ob sie Auto fahren wollen – oder müssen.

Gleichzeitig machte mich meine eigene Reaktion auch etwas nachdenklich.
Habe ich mich schon zu sehr daran gewöhnt, dass da immer dieser Gegenwind ist?
Immer diese Anstrengung?
Und nicht selten auch das Gefühl, es steigen noch zu wenig in das Team #Autokorrektur ein?

Gerade heute habe ich von zwei Herren das Feedback erhalten, dass die Art, wie ich kommuniziere, viele von meiner „guten Arbeit“ abschrecke.
Ich frage mich da immer, ob Männer auch solche Feedbacks erhalten.
Ich nehme Rückmeldungen ernst – bitte nicht falsch verstehen.

Aber wenn es „Spitz auf Knopf“ steht:
Darf dann gute inhaltliche Arbeit abgelehnt werden, weil der Ton nicht der eigene ist?

Wie dem auch sei.
Die zwei Stunden Livesendung bei Tilo Jung taten mir gut, weil ich immer mehr in den Flow kam, nicht zuletzt auch dadurch, dass ich mal Raum erhielt. Gedanken länger erklären konnte.

Ich habe mir zu diesem Anlass ein Tshirt kreiiert, das es jetzt auch zu kaufen gibt.
Gestaltet von der Frau, die auch hinter den Illustrationen von #Autokorrektur steckt – danke an Doris Reich! – und umgesetzt von der nachhaltigsten Textilminifabrik in Berlin: Glckskind – ohne ü.

Mein Anteil an den Gewinnen – das wären zehn Prozent – geht komplett an den Verein Trakine, der trans Kinder unterstützt.
Ich freue mich, wenn dies Ihnen Anreiz genug ist, #Autokorrektur in die Welt zu tragen!

Hier gehts zum Shirt.

8 Gedanken zu „Zu Gast bei Jung und Naiv: Im Gespräch mit Tilo Jung.“

  1. hallo katja,

    ich fand die sendung auch toll. bin selbst bis letztes jahr reiner autofahrer gewesen weil mir radfahren in der stadt immer zu gefährlich erschien. heute pendle ich, dank corona, mit dem rad täglich 25km in stuttgart. deine argumentation zu den privilegien der autofahrer finde ich mega. ist mir so vorher tatsächlich selbst nie aufgefallen.

    mach bitte weiter so. dank menschen wie dir habe ich die hoffnung, dass mehr menschen bemerken, dass es so nicht mehr weitergehen darf und jeder mal seine komfortzone verlassen sollte.

    vielen dank für die tollen anregungen, mal sein eigenes handeln zu überdenken

    viele grüße oliver

  2. Liebe Katja Diehl,
    ich habe „Jung & Naiv“ erst vor Kurzem entdeckt und nun diese Folge gehört.
    Sie ist nicht nur begeisternd, sondern war sogar tröstlich für mich ganz persönlich, nachdem ich gerade heute wieder einen heftigen Streit über Klima, Auto und vieles mehr hatte.
    In letzter Zeit hardere ich immer mehr mit der gegenwärtigen Situation. Ich fühle mich ohnmächtig und hilflos angesichts so mancher Entwicklungen auf dieser Welt. Seit Jahren bin ich aus Überzeugung Vegetarierin und höre noch immer regelmäßig aus meinem Umfeld, dass meine Verhaltensänderung allein nichts bewirken könne. Ähnliche Kommentare gibt es, wenn ich versuche, hier in einer ländlichen Region in Frankreich statt Auto Bus zu fahren. Oder meine Argumente werden abgewiesen mit der Bemerkung, dass ich auch auf Familienbesuche in Deutschland verzichten müsse, wenn ich Reisen einschränken wolle. Dass auch ein Zug Energie für den Transport von Menschen brauche…
    Nein, ich habe noch nicht genug an meinem eigenen Verhalten geändert. Und nein, ich habe nicht die Kraft, den Kampf aufzunehmen (Durch meine Tendenz, meine Meinung in die Welt hinauszutragen, bin ich vielfach angeeckt und habe bereits französische Freunde verloren). Es ist mir bisher nicht gelungen, andere von hoffnungsvollen Perspektiven und Ideen zu überzeugen.
    Nun habe ich Hoffnung, dass es jemandem wie dir gelingt. Oder jemandem wie Jan Gehl, dessen Arbeit mir völlig neu war.
    Wenn ich auch heute nicht weiß, wie viel Verhaltensänderungen mir möglich sind, möchte ich, dass du weißt, dass deine Vision Menschen erreicht. Dass du jemanden wie mir neuen Mut machst mit deiner Arbeit und deinem Engagement. Tausend Dank dafür!
    Margarete

  3. Hallo Katja Diehl,
    ich hatte erst gestern Zeit mir das Video anzusehen. Schöne Visionen. Ich möchte dennoch gern etwas konstruktive Kritik üben und vielleicht findest Du meine Idee nicht so schlecht. 😉
    Ich finde Deinen Kommentar zum ländlichen Raum allerdings etwas dünn „man braucht das Auto“. Nein, braucht man nicht. Warum, wieso findet deine Utopie in der Stadt statt? Der ländliche Raum existiert nur mit Mobilität. Und die Öffis auf dem Land sind die Hölle. e-scooter im Winter? e-Leihräder mit 25km/H und 2x 60 Minuten Lebenszeit verlieren? Das ist einer der wichtigsten Gründe für das Auto (schnell, bequem und zuverlässig). Thema Motivation (mit dem Hintergrund Soziologie hinter der Osnabrücker Theke vielleicht bekannt). Beim Pendel mit dem Rad geht es u.a. um Emotion und Bequemlichkeit und natürlich auch um Individualität. Wie bekommt man also die Millionen Autofahrer des ländlichen Raumes (dauerhaft) auf die Straße? Hier mal meine Vision: Die einzige Alternative sind S-Pedelcs (45 kmH). Warum?
    Hintergrund: Ich bin begeisterter Radfahrer und 23 km-Pendler. Ich fahre ganz locker 30 kmH Durchschnitt (ohne Unterstützung). Leider bin ich auf der Landstraße als Radfahrer fast allein unterwegs. Erst recht im Winter.
    Ich fahre 10.000 km im Jahr mit dem Rad zur Arbeit und zurück.
    Ich bin überzeugt, dass selbst wenn Kraftstoff 5€ kostet, setzen sich fast alle Pendler weiterhin ins Auto! So kann man nicht „steuern“. Wie ökologisch ein 2-tonnen E-Fahrzeuge im Vergleich zu einem 12-kg S-Pedelc ist, muss man nicht einmal ausrechnen.
    Viele Mio. Pendler mit Kfz könnten auf S-Pedelcs umsteigen, wenn die Fahrräder den Ansprüchen genügen: händelbar, schnell, individuell und bezahlbar. Leider stehen diesen Ansprüchen die Kosten und der Aufwand der notwendigen Einzelzulassung entgegen. Hersteller gibt es, aber das sind alles Fahrräder mit Serienzulassungen. Im Vergleich zu normalen Fahrrädern sind das Panzer. Ok, schnell – aber weder handzuhaben, individuell noch bezahlbar.
    Nebenbei: immer neue mehr Regeln und Anforderungen an S-Pedelecs (45kmH) erschweren die Zulassung (Hupe?, Ständer? Bald Blinker?). S-Pedelecs sind durch den Aufwand sehr teuer (>5.000€), sie sind sehr schwer und nicht individuell. Davon Abgesehen ist ein Führerschein erforderlich. Man kann aber mit einem S-Pedelec keinen Führerschein dafür erwerben.
    Mir ist bewusst, dass es eine gewisse Überwindung bedeutet mit einem Fahrrad 45kmH zu fahren. Technisch ist das kein Problem. Rennradfahrer erreichen teils 90 kmH Bergab. Die Alterative zu e-Pedelecs sind mE aber zu langsam (25 kmH) und insbesondre für die Freizeit gebaut – nicht für den täglichen Weg zur Arbeit. Ich würde das gern ändern. Es braucht einfach mehr Fahrradverkehr. Und – man glaubt es kaum – das ist trotz der entgegenstehenden Bürokratie möglich. Es spricht zwar viel für das pendeln mit dem Rad, aber auch sehr viel dagegen.
    Neben den vielen Argumenten, bleiben letztendlich folgende Alternativen für den 20km Arbeitsweg im ländlichen Raum in Minuten:
    – 75 Minuten: Öffis
    – 55 Minuten: e-Pedelc (25 kmH)
    – 45 Minuten: Renn- oder Gravel-Rad
    – 30 Minuten: S-Pedelec (45 kmH)
    – 20 Minuten: mit dem Auto
    Ich denke 20 Minuten pro Tag längerer Arbeitsweg sind akzeptabel und können durch die Vorteile der täglichen leichten Bewegung ohne zu schwitzen an der Luft ausgeglichen werden.
    Jeden Tag 50 oder 60 Minuten länger unterwegs zu sein ist für die meisten nicht akzeptabel – insbesondere nicht, wenn sie mit dem Auto gefühlt sofort ankommen. S-Pedelcs gehören natürlich auf die Straße. Autos auf die Autobahn. 😉

    1. Danke für deine Gedanken und die Zeit, die du dir genommen hast, um sie mit mir zu teilen. Bin komplett bei dir: Sichere Radinfrastruktur auf dem Land ist ein echter Push. Plus die Verlagerung der mobil abzubildenden Arbeit in Coworking auf dem Land. Aber auch eine gewisse Demut, die Freizeitmobilität zu reflektieren. Muss es immer der beste Klavierlehrer, die beste Turngruppe sein für die Kinder, oder kann die Freizeit auch von ihnen wieder an das Wohnen geholt werden? Auch das Rückholen von Nahversorgung ist notwendig, damit noch im Alter im Land gelebt werden kann. Denn für alte oder kranke Menschen ist ein S-Pedelec ggf. nicht mehr das Richtige.

  4. Hallo Katja,

    ein paar Gedanken zum ländlichen Raum.

    Zusammen mit meiner Frau erkunden wir auf unserem Tandem die Umgebung nach schönen Touren und suchen vor allem weniger bekannte Orte, wo man einen Kurzurlaub verbringen kann.

    Beispiel Elberadweg: Aktuell fahren die meisten Touristen die Elbe entlang und buchen für jeden Tag eine andere Unterkunft.

    Wir haben im Sommer den Abschnitt von Havelberg bis Hitzacker erkundet und dort für die Orte Werben, Dömitz, Lenzen, Schnackenburg und Wittenberge Rundtouren für unseren zentralen Ausflugsführer erstellt. So kann der Urlauber entspannt die Gegend besser kennenlernen.

    Wer mit der Bahn & Rad anreisen möchte findet in Hitzacker und Wittenberge die entsprechende Möglichkeit.

    Neben der Entschleunigung auf schöne Touren im ländlichen Raum, kommt vermutlich auch der eine oder andere Großstädter auf die Idee sich dort niederzulassen.

    Viele Grüße aus Eichwalde

    Veikko

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