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Wer sind die wahren Klimakleber:innen – und warum regen wir uns nicht massiv über diese auf? Ein Videostatement.

Deutsche stehen unfassbar viel im Stau.

2022: 24. Juni bis 11. September:
– 106.488 Staus.
– Länge 178.483 Kilometern.
– Das sind 4,5 Erdumfänge.
– 81.135 Stunden Stau.
Nur.
In.
Den.
Sommerferien.

In der Hauptstadt dauerten die Verkehrsstörungen 2022 mehr als 15.000 Stunden. In Brandenburg waren es 12.500 Stunden.
Insgesamt zählte der ADAC auf Berliner Autobahnen mehr als 25.600 Staus und stockende Verkehre, auf Brandenburger Autobahnen waren es mehr als 15.600. Die Gesamtlänge der gemeldeten Verkehrsstörungen lag in Berlin bei rund 23 800 Kilometern, Brandenburg kam auf rund 25.500 Kilometer.

Setzt man die Autobahnkilometer ins Verhältnis zu den Staustunden, ist Berlin aufgrund der geringen Länge seines Autobahnnetzes mit 207 Staustunden je Autobahnkilometer am härtesten von Staus betroffen. Brandenburg kommt auf 16 Staustunden je Autobahnkilometer.

Deutsche machen kaum Rettungsgassen.
Stuttgart, gestern:
Wer nicht weichen will, muss fühlen. Ein täglicher Baustellen-Stau im Norden Stuttgarts wird für 117 Autofahrer nun noch ärgerlicher: Sie müssen einen Monat lang aufs Autofahren verzichten. Fahrverbot. Die Sünder hatten auf den Bundesstraßen 10 und 27 bei Zuffenhausen in der Staukolonne keine Rettungsgasse gebildet. „Über 100 Fahrverbote ist schon eine Menge, vor allem in gerade mal zwei Stunden“, bilanziert Polizeisprecher Sven Burkhardt.

Dann kommt Letzte Generation und der deutsche Volkszorn entzündet sich. Nicht an der Politik, die nix tut. Nicht am Gesetzesbruch durch Verkehrsminister. Sondern an Menschen, die was tun.

Es ist mir ein Rätsel, warum sich die Aufregung nicht auf Jene richtet, die an den Hebeln der Macht sitzend alles tun müssten, um den Klimanotfall abzumildern.

Um Stefan Rahmstorf zu zitieren:
„Warum gilt eigentlich ein Stündchen auf der Straße zu sitzen als Nötigung; CO2 auszustoßen, das für Jahrtausende die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigen wird, aber nicht?“

Angeblich ist Klimaschutz weniger wichtig, weil Letzte Generation sich auf Straßen setzt. Was ist dann in Jenen, die das postulieren, für ein Feuerwerk der Emotionen angesichts des Nichtstuns unserer Regierung vor allem im Verkehrssektor?

Aus der Tagesschau:

Deutlich wie nie zuvor hat der Weltklimarat vor dem Klimawandel gewarnt und drastische Maßnahmen gefordert, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Denn die 1,5-Grad-Grenze werde schon im nächsten Jahrzehnt überschritten.

„Das Tempo und der Umfang der bisherigen Maßnahmen sowie die derzeitigen Pläne sind unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen“, so die Wissenschaftler. Durch eine „tiefgreifende, schnelle und anhaltende Verringerung der Emissionen“ könne die internationale Gemeinschaft aber „eine sichtbare Verlangsamung der Erderwärmung“ erreichen.

Meine Gedanken. Gepaart mit Fakten.
Gern anschauen und teilen.

2 Gedanken zu „Wer sind die wahren Klimakleber:innen – und warum regen wir uns nicht massiv über diese auf? Ein Videostatement.“

  1. Danke für diesen Post, Katja. Ich war letztens in der Diskussion mit Freunden, die sich sehr über die Kilmakleber aufgeregt haben und auch der Meinung waren, dass Terrorist das richtige Wort sei. Denn schließlich terrorisieren sie ja die Bevölkerung. Leider kam ich an dieser Stelle nicht weiter außer zu sagen, dass ich das anders sehr. Diese kurze Video hat mir aber gute Argumente gebracht. Gerade mit der Rettungsgasse etc. Danke. Für mich persönlich bist du eine Bereicherung und ich wünsche mir, dass mehr Menschen sich mit dem Thema auseinandersetzen. Ich für meinen Fall, erzähle jedem, das ich dein Buch gerade lese 🙂 danke Katja

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