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Ich bin #TeamNahverkehr

Ich bin immer noch begeistert vom gestrigen Tag. Der mich erneut bestärkt hat, dass ich im richtigen Team spiele. Ich muss kurz austeilen – sorry – aber der Rückzug von Bosch durch Eliminierung von Coup, die Aussage von MOIA, nicht zu expandieren und auch der Fakt, dass unsere Gesellschaft, Medien und auch Politik momentan nicht sehr hilfreich beim Mobilitätswandel sind, lassen mich immer klarer sehen: Es müssen die Verkehrsunternehmen in Allianz mit kommunalen Verantwortlichen und allen privaten Anbietern sein, die die neue Mobilität konzipieren. Sie haben die Expertise öffentlicher, geteilter Verkehre, die Kommunen müssen ihre regionale Mobilität zum Wohle aller mit ihnen weiter transformieren. Und dazu bedarf es der Zusammenarbeit mit den privaten Anbietern.

Kund:innen, das zeigen Umfragen, wollen nicht 30 Apps, verschiedene Tarifmodelle und Bezahlwege. Sie wollen es einfach und simpel und mit Erfüllung ihrer bevorzugten Mobilität: Das kann „schnell“, „billig“, „gesund“ oder „ökologisch“ sein. Aber zum gestrigen Tag: Bei door2door waren Vertreter von zehn Verkehrsunternehmen Deutschlands zu Gast. Wir hatten diese eingeladen, um ihre bestehende Kundenbeziehung zu door2door zu nutzen, sich weitere Informationen über das On-Demand-Ridepooling einzuholen – nicht nur von uns, sondern von Pionieren wie der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF), die mit dem Hopper bereits seit fünf Monaten erfolgreich auf dem Markt ist. Und über 25.000 Fahrten mit 5.000 Personen absolviert hat.

Der Austausch auch mit Referenten wie Stefan Gelbhaar, Sprecher für städtische Mobilität und Radverkehr, Obmann im Verkehrsausschuss, über die weitere Planung der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes und der Vision “buchen, einsteigen, losfahren – ohne Führerschein“ für den urbanen Raum gaben einen Rahmen der Diskussion vor. Gelbhaar ist ein einfacher Zugang zu allen Mobilitätsangeboten vor Ort – für alle wichtig. Mit seinem Projekt „grüner Mobilitätspass“ will er das erreichen. „Öffentlicher Raum muss dabei auch Wert erhalten. Parken muss kosten“, so Gelbhaar. Jörg Niemann, Leiter Kompetenz-Center Verkehr von Rödl & Partner, verdeutlichte „es ist kompliziert“, so lange das Pbefg nicht neu sortiert ist. Denn dieses stammt aus einer Zeit ohne Handys und Apps.

Was mich jedoch am meisten beflügelt hat, war zum einen ein Bild – und ein Appell. Das Bild: Kunde und Projektleiterin präsentieren gemeinsam ihren Weg „von der Idee bis zum rollenden Rad“. Marcell Biederbick von der KvgOF und Theresa Mayer von door2door standen einträchtig vor ihrem Publikum und vermittelten, was Mobilitätswandel vor allem auch bedeutet: Der feste Wille, auch aus zwei Welten kommend EIN Projekt voranzubringen, das die Mobilität einer Region verbessert. In diesem Falle der „Hopper“, das One-Demand-Ridepooling Angebot der kvgOF, das zusammen mit door2door umgesetzt wurde. Biederbick berichtete genauso offen wie Mayer auch von den Tälern, die auf diesem Weg durchschritten wurden – nicht zuletzt durch den Zeitdruck bei der Umsetzung. Aber er wandte sich am Ende des Vortrages mit einem kraftvollen Appell an die anwesenden Kollegen aus den Verkehrsunternehmen: „Ich glaube an diese Idee, macht das! Es ist nicht immer einfach, aber am Ende habt ihr zukunftsfähige Verkehre und begeisterte Kunden. Wir wurden gelobt und sie brachten proaktiv tolle Verbesserungsvorschläge ein. Das kennen wir im ÖPNV doch sonst gar nicht!“

Deswegen glaube ich daran, dass die Veränderung nur mit den großen und kleinen Tankern der regionalen Verkehrsunternehmen geht. Denn diese haben hohes Know How. Verbunden mit einem innovativen Hilfsmittel wie dem Ridepooling-Algorithmus von door2door kann hier sehr schnell etwas in das Verkehrsangebot Integriertes entstehen, das der Region individuell angepasst hilft, den öffentlichen Verkehr zu transformieren. Denn ja: Parallele Angebote bleiben in ihren Silos. Die Kundenerfahrung ist ungleich schlechter, wenn er nicht aus der gesamten Palette schöpfen kann, die seine Stadt, seine Region ihm bietet. Deswegen müssen in die Apps der Verkehrsunternehmen auch alle weiteren privaten Angebote. Aber eben so rum – und nicht anders. Denn wirtschaftlich agierende Unternehmen, das sehen wir gerade, haben einen anderen, monetären Ansatz. Der der Verkehrsunternehmen, das habe ich gestern wieder begeistert gespürt, ist intrinsisch und mit einem guten Lokalpartriotismus versetzt. Danke für diese schöne, motivierende Erfahrung!

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